Ärzte halten Medikamente gegen Leukämie für unangemessen teuer

Von Cornelia Scherpe
2. Mai 2013

Menschen mit Leukämie haben ein schweres Los gezogen. Bei dieser Krankheit handelt es sich um Krebs, der direkt im Blut auftritt und daher umgangssprachlich auch Blutkrebs genannt wird.

Neben den Onkologen, den Fachärzten für Tumore, kümmern sich auch Hämatologen um diese Patienten, denn sie sind die Mediziner für alle Leiden, die das Blut und die blutbildenden Organe betreffen. 120 Hämatologen haben sich jüngst zusammengeschlossen, um auf einen Missstand aufmerksam zu machen. Ihrer Meinung nach sind die Medikamente gegen Leukämie inzwischen viel zu teuer geworden.

Die moderne Medizin hat es möglich gemacht, dass man immer effektiver gegen Leukämie vorgehen kann, doch ausgerechnet am Kostenfaktor scheitert es dann. Die Mittel sind derart teuer, dass man nicht allen Patienten so helfen kann, wie es aus medizinischer Sicht angemessen wäre.

Die Ärzte beziehen sich dabei vor allen Dingen auf "Imatinib", ein 2001 eingeführtes Mittel. Es wirkt als Inhibitor und hat die Überlebenschancen der Betroffenen ungemein erhöht. Wer das Medikament bekommt, hat zu 80 Prozent eine 10-Jahres-Überlebensrate. Davor durfte man nur von 20 Prozent ausgehen.

Der Hersteller macht mit dem Verkauf des Medikaments sehr viel Geld. Offiziell hat er allein 2012 mit dem Mittel 4,7 Milliarde US-Dollar verdient. Es sind allerdings nicht nur die gestiegenen Patientenzahlen, die diese hohen Einnahmen erklären. Auch der Preis für die Medikamente ist in den vergangenen zwölf Jahren immer weiter angehoben worden. Lag man 2001 noch bei 30.000 US-Dollar, ist man inzwischen bei 92.000 US-Dollar angekommen.

Der Preis hat sich also verdreifacht. Die 120 Hämatologen sehen darin eine Ungerechtigkeit und fordern eine Senkung der Preise.