Immuntherapie soll Leukämie heilbar machen

Von Cornelia Scherpe
20. Februar 2013

Menschen mit Leukämie können an verschiedenen Unterformen der Krankheit leiden. Mit 20 Prozent tritt die CML, die chronisch myeloische Leukämie, besonders häufig auf und betrifft rund jeden fünften Erwachsenen Leukämie-Patienten. In diesem Fall vermehren sich durch den Tumor angeregt vor allen Dingen die weißen Blutkörperchen in ungesund hoher Zahl.

Bisher hilft man den Betroffenen, indem man mit Medikamenten gegen die Tumore vorgeht. Die eingesetzten Tyrosinkinase-Inhibitoren wirken allerdings nur solange, wie sie regelmäßig eingenommen werden. Am Ende der Einnahmephase droht in den meisten Fällen ein Rückfall, da die Medikamente nichts gegen die Stammzellen der Tumoren ausrichten können. Man müsste also diese Stammzellen angreifen, um den Krebs komplett zu besiegen.

Genau hier kommt die Immuntherapie ins Spiel. Diese Form der Behandlung greift nicht direkt die Krebszellen an, sondern schult das menschliche Immunsystem. Dieses soll dann selbst gegen die mutierten Zellen vorgehen. Im Gegensatz zur Strahlentherapie oder dem Einsatz der Chemo, können die Stammzellen hier nicht resistent werden.

Da die Immuntherapie in vielerlei Hinsicht aber noch in den Kinderschuhen steckt, halten sich die Erfolge bisher in Grenzen. Allerdings ist zumindest im Frühstadium der Leukämie eine erfolgreiche Behandlung bereits möglich. Dies zeigten Forscher zunächst in einem Versuch mit Tieren. Sie behandelten die erkrankten Exemplare so, dass deren T-Killerzellen angeregt wurden. Dies sind wichtige Zellen des Immunsystems, die dank der Therapie lernten, die Tumorzellen zu erkennen und sofort abzutöten.

Gerade erst erkrankte Tiere konnten den Krebs so tatsächlich besiegen. Allerdings scheiterte ein Versuch mit weiteren Labortieren, bei denen die Leukämie schon fortgeschritten war. Hier verstärkte der Therapieversuch sogar den Krebs, was die Forscher bisher nicht erklären können.