Wie entsteht eigentlich Blutkrebs? Forscher finden einen ersten Hinweis

Von Cornelia Scherpe
17. April 2012

Die chronisch-lymphatischen Leukämie ist die Form des Blutkrebs, die am weitesten verbreitet ist. Doch obwohl so viele Menschen daran leiden und viele Studien schon dazu betrieben wurden, weiß man noch immer nicht, wie genau diese Krebsart entstehen kann.

Deutsche Forscher sind nun einem ersten heißen Hinweis auf der Spur. Dieser Theorie zufolge entsteht die Leukämie durch den Cytomegalievirus. Dabei handelt es sich um einen Vertreter der Herpesviren. Allein in Österreich tragen mehr als 60 Prozent aller Menschen diesen Virus in sich. Oft wird man schon als Kleinkind durch Küsschen von Verwandten infiziert und lebt dann viele Jahre mit dem Virus.

An sich ist das auch relativ harmlos, doch sobald das Immunsystem einmal schwach wird, kann der Virus beginnen, Schaden anzurichten. Er "schläft" eigentlich in den Zellen des Immunsystem, wird jedoch bei schwachen Abwehrkräften wieder aktiv und setzt Botenstoffe frei. Diese werden vom Immunsystem aufgefangen und können es gehörig aus dem Gleichgewicht bringen.

Da viele Menschen ausgerechnet dann Leukämie zu entwickeln scheinen, wenn sie Träger der Viren sind und gerade ein schwaches Immunsystem haben, vermuten die Forscher hier einen Zusammenhang. Ob es diesen gibt und wie genau er aussieht, wird derzeit untersucht.