Die Leukämie besiegen: Neue Therapie soll das Wachstum der Krebszellen stoppen

Von Cornelia Scherpe
10. Juli 2014

Leukämie ist spätestens seit dem Krankheitsfall von Guido Westerwelle vielen Menschen ein Begriff. Es handelt sich umgangssprachlich um Blutkrebs und diese Form des Krebsleiden galt lange Zeit als absolut tödlich. Dies hat sich zum Glück durch die moderne Medizin geändert und heutzutage kann man vielen Leukämie-Patienten effektiv helfen. Die Erfolge dienen den Forschern aber nicht zum Ausruhen, sondern als Ansporn für weitere Therapieideen.

Wie eine Leukämie entsteht

Nun haben Wissenschaftler eine neue Behandlung entwickelt, bei der das Wachstum der Krebszellen gestoppt werden soll. Bei Leukämie kommt es zu einer krankhaften Überproduktion von weißen Blutkörperchen (Leukozyten).

Da der Krebs in den blutbildenden Systemen wütet, verändert sich die Zusammensetzung des Blutes. Dabei werden nicht nur zu viele weißen Blutkörperchen gebildet, sondern auch zu viele Zellen, die eine Vorstufe der Leukozyten sind. Entartete Leukozyten und entartete Vorstufen gelangen ins Blut, wachsen dort ungehemmt weiter und streuen den Krebs in Organe.

T-Zellen, Antikörper und Krebszellen

Die Forscher wollen mit ihrer neuen Therapie das Immunsystem des Patienten stärken, um die Krebszellen selbst zu besiegen. Meist nehmen die Abwehrkräfte die bösartigen Zellen gar nicht als Feind wahr und das soll sich ändern.

Die Therapie verändert die T-Zellen und macht sie sensibel für feindliche Leukozyten. Dafür müssen die T-Zellen auf das Molekül CD19 reagieren. Damit sie das tun, benötigen sie auf ihrer Zellmembran einen passenden Rezeptor. Dieser dient dann als Spürnase und erkennt die feindlichen Zellen.

Um die T-Zellen eines Leukämie-Patienten entsprechend zu ändern, wird das feindliche Molekül in den Körper von Mäusen eingesetzt. Diese bilden dagegen Antikörper.

Man entnimmt nun T-Zellen aus dem Organismus des Patienten und die fertigen Antikörper aus den Mäusen. Die Antikörper werden in einen harmlosen Virus eingesetzt und der Virus im Labor in die T-Zellen geschleust. Die nun aufgerüsteten T-Zellen erhält der Patient zurück.

Eine erste Studie mit 32 Leukämie-Patienten schlug bei 15 Betroffenen an. In sieben Fällen war die komplette Genesung das Endergebnis.