Kann man eine Leseschwäche vererben?

Meine Schwester erwartet ihr erstes Baby. Ihr Mann und sie sind ganz happy. Eins gibt mir zu denken. Meine Schwester hat eine Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie genannt. Ich überlege, ob ihr Baby diese Erkrankung erben könnte. Weiss jemand von euch, ob man Legastenie vererben kann? Ich habe sie im Gegenteil zu meiner Schwester nicht.

Antworten (2)

Also Legasthenie kann durchaus weiterverbt werden. Es ist aber nicht zwingend gesagt, dass wenn ein oder beide Elternteile Legastheniker sind, das Kind auch Legastheniker wird.
Und Legasthenie ist zwar nicht heilbar im eigentlichen Sinne aber man kann lernen damit umzugehen bzw. besser umzugehen, so dass lesen und schreiben auch kein Problem mehr darstellen. Man braucht nur sehr viel Geduld bis es so weit ist.

Ja, aber....

Hallo Sophie, ja Legasthenie kann vererbt werden.
Wenn du deiner Schwester und deiner Nichte einen gefallen tun möchtest, dann solltest du deine Betrachtungsweise ein wenig korrigieren. Legasthenie ist weder eine Krankheit noch eine Behinderung, das traurige ist das sich etliche Betroffene dennoch so fühlen als ob es das sei. Ich möchte mal behaupten, dass es unter anderen daran liegt das wir hier in unserer Gesellschaft immer nur mit den Einschränkungen konfrontiert werden und dabei schnell in die Rolle des beeinträchtigten gedrängt werden.

Ich bin selber betroffen und beschäftige mich seit einigen Jahren intensiver mit dem Thema. Ich kann dir nur sagen das du mit größter Wahrscheinlichkeit nichts im Netz finden wirst was dir oder deiner Schwester wirklich helfen wird.
Zu diesem Thema findet man nur zwei Varianten von Einträgen:
Die erste Variante ist die der Betroffenen und deren Angehörigen. Diese Gruppe von Menschen ist auf der gleichen Suche wie du, sie suchen nach Antworten und Hilfe. Dabei sind die Beiträge oft von Selbstmitleid durchzogen, sowie von dubiosen "Heilungswünschen" und dergleichen.

Die Zweite Variante ist die der Vereine, Institute und Firmen die "Hilfe" verkaufen wollen, die in einigen Fällen bestimmt nicht unnütze ist.
Hier findest du als Betroffener Bestätigung und Absolution. Nach dem ein oder anderen Test weißt du, dass du nicht blöd bist sondern "nur" "Krank".
Na Toll, das Problem bleibt das gleiche...

Ich weiß nicht ob ich darüber wütend oder Traurig sein sollte.
Ich würde mir wünschen das ich nur ein einziges mal lese:
"Ja, ich bin Legastheniker und das ist auch gut so."
Ich kann nicht leugnen das ich meine Problem mit der Rechtschreibung habe aber bisher hat noch jeder verstanden was ich meine. Als Legastheniker hab ich andere Talente die meine Mitmenschen durchaus zu schätzen wissen.
Ich bin mir sicher das es jedem Betroffenen viel besser gehen würde wenn es sich so annehmen würde wie er ist und die Legasthenie als Chance oder Talent wahr nimmt. Es ist nicht schlimm anders zu sein, wenn man einen Umgang damit findet.

Für den Fall das deine Nichte auch Legasthenikerin ist du ihr den gefallen und fördere ihre Talente und kümmere dich nicht so sehr darum das sie in Deutsch vielleicht nur eine 4 oder sogar eine 5 schreibt. Setze andere Maßstäbe an. Es wird halt nicht immer das Unterrichtet was man gut kann.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiter helfen. Wenn du möchtest können wir über das Thema auch persönlich sprechen Bzw am Tel.
Hier hab ich mich recht kurz gehalten.

Gruß
c_broeer...

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