Vergiftetes Hirn durch Leberzirrhose kann das Unfallrisiko erhöhen

Von Viola Reinhardt
13. März 2012

In Deutschland leiden rund drei Millionen Menschen unter einer chronischen Erkrankung der Leber. Diese erweist sich oft als schleichend und kann sowohl durch Hepatitis, Medikamente, starkes Übergewicht oder Alkohol entstehen beziehungsweise gefördert werden.

Als eine der weiteren möglichen Folgen einer sich entwickelnden Vernarbung der Leber gilt die hepatische Enzophalopathie, die wiederum durch Darmbakterien entsteht, welche Ammoniak in den Darm abgeben und oftmals das Ammoniak bis in das Gehirn gelangen lassen. Dort wiederum verursachen sie gerade bei einer chronischen Lebererkrankung Störungen der Konzentration und des Reaktionsvermögens.

Wie Forscher nun herausfanden steigt durch diese negative Entwicklung bei einer vorhandenen Leberzirrhose zusätzlich das Risiko im Straßenverkehr einen Unfall erleben zu müssen. Ärzte sollten deshalb ihre Patienten besonders auch auf dieses mögliche Risiko der eingeschränkten Fahrtüchtigkeit bei einer Lebererkrankung hinweisen. Zudem sollte eine Therapie bei hepatischer Enzophalopathie sehr früh beginnen, um eventuell bleibenden Schäden am Gehirn rechtzeitig entgegentreten zu können.