Lebertumor bei Kleinkind aus religiösen Gründen ohne Transfusion entfernt

Von Frank Hertel
20. Mai 2011

Die Eltern eines 16 Monate alten Kindes haben darauf bestanden, dass dem Kind bei der Entfernung eines Lebertumors keine Bluttransfusion zugeführt wird. Die Eltern, und damit auch das Kind, gehören der religiösen Gruppe der Zeugen Jehovas an. Sie lehnen die Gabe von Fremdblut ab.

Die Chirurgen der Uniklinik Jena ließen sich darauf ein. Bei der Operation wurde mit einem Ultraschallskalpell geschnitten. Dabei schneidet man praktisch mit einem Wasserstrahl. Auf diese Weise sollten starke Blutungen bei der Entfernung des großen Tumors möglichst verhindert werden. Das sei gelungen, sagt Professorin Felicitas Eckoldt, Direktorin der Jenaer Kinderchirurgie.

Das Kind habe große Chancen auf vollständige Heilung. Im Anschluss an die OP wird es mit einer Chemotherapie behandelt. Eine solche Therapie lehnen die Eltern glücklicherweise nicht ab.