Vorsicht bei der Behandlung von Kopfläusen: Die Brutzeiten sind doch länger, als Ärzte dachten

Von Cornelia Scherpe
28. November 2013

Vor allen Dingen die Eltern von Jungen und Mädchen im Kindergartenalter kommen am ehesten mit dem Problem der Kopfläuse in Berührung. Zum Glück gibt es inzwischen medizinische Shampoos, durch die der Lausbefall auf dem Kopf beseitigt werden kann.

Erste Haarwäsche entfernt nur ausgewachsene Läuse

Bei der ersten Haarwäsche verschwinden aber nur die Tiere, die bereits ausgeschlüpft sind. Es können jedoch Eier auf der Kopfhaut verbleiben und diese müssen ebenfalls bekämpft werden. Dafür muss man laut Empfehlung sieben bis zehn Tage abwarten, bis diese geschlüpft sind und nun eine zweite Haarwäsche durchführen, bei der auch diese Nachzügler erfasst werden. So wird man den Lausbefall schnell los.

Zweite Haarwäsche beseitigt nächste Generation nur unvollständig

"Schnell" ist hier aber genau das Wort, das Probleme macht. Alle Ärzte weisen nur darauf hin, dass nach der ersten Haarwäsche noch sieben bis zehn Tage gewartet werde muss und dann eine zweite Anwendung nötig ist. Diese Richtlinie stammt aber noch aus den 1930er Jahren und wurde daher neu überprüft. Das Ergebnis: Forscher konnten zeigen, dass man manchmal viel zu schnell nachbehandelt.

Die Wartezeit von sieben oder sogar zehn Tagen ist noch immer zu kurz gefasst, denn manche Eier können auch bis zu 14 Tage zum Schlüpfen benötigen. Das Risiko liegt laut der Studie zwar nur bei 1,2 Prozent, doch wer betroffen ist und die Zweitanwendung früher durchführt, läuft Gefahr, dass einige Eier auch dann noch vorhanden sind und nach dem Schlüpfen neue Kopfläuse ihr Unwesen treiben. Die Forscher empfehlen, die Zweitbehandlung dennoch nach sieben bis zehn Tagen durchzuführen, aber zur Sicherheit eine dritte Anwendung nach 14 Tagen anzusetzen.