Kreuzallergien und anaphylaktischer Schock - So gefährlich ist eine Latexallergie

Von Melanie Ruch
26. November 2013

Immer mehr Menschen leiden unter Allergien. Neben Pollen-, Lebensmittel- und Tierhaarallergien steigt auch die Häufigkeit einer Naturlatexallergie unter der Bevölkerung.

Besonders Betroffen sind Personen im medizinischen Bereich

Derzeit leiden rund 2% der deutschen Bevölkerung an einer Naturlatexallergie. Besonders stark betroffen sind Menschen, die in einem medizinischen Bereich arbeiten und dort häufig mit Latexprodukten in Kontakt kommen.

Durch die HIV-Epidemie in den 80er und 90er Jahren ist die Zahl der Latexallergiker deutlich in die Höhe geschnellt, weil damals bei der Behandlung der Patienten fast ausschließlich gepuderte Latexhandschuhe verwendet wurden. Durch das Puder auf den Handschuhen gelangten die Latexallergene nicht nur über die Haut, sondern auch über die Atemwege in den Körper und führten häufig zu einer Sensibilisierung. Mittlerweile sind gepuderte Latexhandschuhe aus diesem Grund verboten und die Zahl der Neuerkrankungen dadurch zurückgegangen.

Latexallergie lässt sich leicht feststellen

Eine Latexallergie lässt sich relativ leicht feststellen. Eine Therapie gibt es bislang allerdings noch nicht. Für Betroffene ist es daher sehr wichtig Latexprodukte im Alltag vollständig zu meiden. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, denn in vielen alltäglichen Situationen und in vielen Produkten können Allergiker Latex begegnen, oft sogar unbewusst.

Wie bei einigen anderen Allergien kann auch bei einer Latexallergie ein so genannter anaphylaktischer Schock drohen, wenn die Betroffenen in Kontakt mit den Allergenen geraten. Bei einer Latexallergie gilt diesbezüglich jedoch besondere Vorsicht, da eine solch heftige allergische Reaktion auch durch Kreuzallergien ausgelöst werden kann. Das heißt, der allergische Schock droht auch dann, wenn die Betroffenen nicht einmal speziell mit Latex Kontakt hatten.

Naturlatexallergiker oft auch von Kreuzallergien betroffen

Kreuzallergien bei Latexallergikern können etwa durch bestimmte Früchte, wie Avocados, Mangos, Kiwis, Maronen oder Bananen hervorgerufen werden. Diese Früchte enthalten Eiweiße, die ähnlich aufgebaut sind wie die Latexallergene und daher vom Körper ebenfalls als Fremdstoffe erkannt werden, die es zu bekämpfen gilt. Schätzungen zufolge sind zwischen 10 und 30% aller Naturlatexallergiker auch von solchen Kreuzallergien betroffen.