Israelische Studie - Kurzsichtigkeit eventuell genetisch bedingt

Von Frank Hertel
5. September 2011

Ohad Birk von der Ben-Gurion-Universität im israelischen Beer-Sheva hat in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "American Journal of Human Genetics" nachgewiesen, dass für Kurzsichtigkeit (Myopie) ein bestimmter Gendefekt verantwortlich sein könnte. Er untersuchte eine große Beduinenfamilie, in der seit Generationen Inzucht betrieben wurde und bei vielen Mitgliedern Myopie vorkam.

Zunächst konnte Birk die Gegend um das Chromosom 3q28 einkreisen, schließlich fand er heraus, dass bei den Kurzsichtigen der untersuchten Beduinenfamilie ein Defekt im Gen LEPREL1 vorkam. Dieses Gen kodiert ein Enzym, dass für die Bildung von Kollagen im Augapfel zuständig ist. Durch einen Defekt in diesem Gen verändert sich das Kollagen und der Augapfel wird länger, sodass Kurzsichtigkeit entstehen kann.

Bisher war schon bekannt, dass bestimmte Völker, wie etwa die Han-Chinesen, häufiger von Kurzsichtigkeit betroffen sind. In weiteren Studien möchte Birk herausfinden, ob auch bei anderen Kurzsichtigen das Gen LEPREL1 defekt ist.