Volkskrankheit Myopie: Wie geht man mit Kurzsichtigkeit um?

Für Betroffene der weit verbreiteten Sehschwäche gibt es einige hilfreiche Tipps und Verhaltensregeln

Von Cornelia Scherpe
23. Juli 2015

Immer mehr Menschen erkranken - meist im Kindesalter oder als junge Erwachsene - an Myopie. Der Fachbegriff beschreibt in der Augenheilkunde das, was gemeinhin als Kurzsichtigkeit bezeichnet wird. Objekte werden ab einer gewissen Entfernung unscharf, oder verschwimmen komplett mit dem Hintergrund.

In den USA stieg die Zahl der Myopie-Diagnosen seit 1972 bis 2004 von 25 Prozent auf 40 Prozent. Inzwischen ist also fast jeder zweite US-Bürger kurzsichtig. Auch in anderen Industrienationen wie Deutschland hält der Trend zur Myopie an. Doch woran liegt das? Und wie geht man damit um?

Ferntraining und die richtige Beleuchtung

Kurzsichtigkeit basiert auf einem anatomischen Fehler im Augapfel. Dieser ist zu lang, sodass einfallende Lichtstrahlen in der Linse unzureichend gebrochen werden. Die Augenlinse gibt daher ein fehlerhaftes Bild an die Netzhaut weiter und diese schickt die verschwommenen Daten ins Gehirn. Dieser Fehler im Augapfel ist in vielen Fällen angeboren. Meist hat ein Elternteil (oft auch beide) ebenfalls eine Myopie und vererbt sie weiter. In diesen Fällen tritt die Kurzsichtigkeit recht früh auf.

Andere entwickeln erst als Jugendliche oder junge Erwachsene ihre Myopie. Hier können ungünstige Faktoren wie stundenlanges Lesen eine Rolle spielen. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass vor allen Dingen Bildung ein Risikofaktor für eine Myopie ist. Eltern sollten deshalb aber auf keinen Fall ihr Kind vom Lesen fernhalten.

Wichtig ist, auf ausreichend Beleuchtung zu achten und regelmäßig zu überprüfen, ob der Abstand zum Buch/Monitor groß genug ist. Wer immer wieder ausschließlich Dinge in der Nähe fixiert, schwächt das Auge. Als Training sollte man regelmäßig in die Ferne sehen und dabei Objekte bewusst mit den Augen "festhalten".

Sehhilfen und Lasertherapie

Eine bereits vorhandene Myopie wird durch Brillen und Kontaktlinsen in der Regel perfekt ausgeglichen. Ab einer Dioptrienstärke von -5 sollte man allerdings regelmäßig die Gesundheit der Netzhaut überprüfen lassen. Korrekturen mittels Laserchirurgie sind inzwischen auch möglich, sollten aber nur in seriösen Kliniken und nach Absprache mit dem Augenarzt erfolgen. Eine Zweitmeinung ist dabei immer ratsam.