Aufenthalt im Freien stärkt die Augen: Städter sind häufiger kurzsichtig

Gegen die Sehschwäche empfehlen Experten einen täglichen längeren Aufenthalt im Freien

Von Nicole Freialdenhoven
21. Mai 2015

Wer das Tragen einer Brille vermeiden möchte, sollte sich täglich einige Stunden im Freien aufhalten: Forscher der Universität Queensland in Australien stellten nämlich fest, dass Kinder, die auf dem Land aufwachsen und sich mehr im Freien aufhalten, später seltener Kurzsichtigkeit entwickeln als Kinder in Städten, die sich vor allem drinnen aufhielten. Dies liegt weniger daran, dass Kinder und Jugendliche in der Wohnung häufiger vor Computerbildschirmen oder Büchern sitzen, sondern an den schlechten Lichtverhältnissen in Innenräumen.

Lichtverhältnisse und Dopamin

Selbst in einem gut beleuchteten Raum hat das Licht eine Helligkeit von maximal 500 Lux, so die Forscher. Im Freien werden dagegen bis zu 10.000 Lux gemessen. Das Licht führt zu einer verstärkten Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin, das u.a. das Längenwachstum im Auge reguliert.

Viel Dopamin verhindert das Wachstum und bremst somit die Entwicklung der Kurzsichtigkeit aus. Experten empfehlen einen täglichen Aufenthalt im Freien von etwa drei Stunden auch für Erwachsene.

Der moderne Lebensstil

Durch den modernen Lebensstil, der sich vorwiegend in Räumen abspielt, nimmt die Kurzsichtigkeit in vielen Ländern zu. Besonders betroffen ist Asien: In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul gelten bereits 96,5 Prozent aller jungen Männer als kurzsichtig.