Auch wer als Kind vom Krebs geheilt wurde, hat als Erwachsener oft mit Spätfolgen zu kämpfen

Von Cornelia Scherpe
20. Juni 2013

Es ist natürlich ein Grund zur Freude, wenn ein Kind nach der Krebstherapie vom Tumor befreit ist. Dennoch sollte man sich bei all der Freude stets der Tatsache bewusst sein, dass auch im späteren Leben Probleme auftreten können.

Untersuchungen haben immer wieder gezeigt, dass vor allen Dingen Krebs im Kindesalter seinen Schatten in die Zukunft werfen kann. So kommt es gehäuft zu chronischen Beschwerden mit dem Herzen oder auch mit dem Gedächtnis.

Wie genau sich das Risiko gestaltet, hat eine aktuelle Studie ermittelt. Man arbeitete dafür mit 1.713 Erwachsenen, die im Kindesalter einmal an Krebs gelitten hatten, diesen aber erfolgreich besiegen konnten. Ein eingehender Gesundheis-Check klärte ab, ob es zu anderen schweren Krankheiten im späteren Alter gekommen war.

65 Prozent der ehemaligen Krebspatienten hatte Probleme mit der Lunge bekommen und bei 61 Prozent waren hormonellen Störungen aufgetreten. Teilweise war es dabei auch zu reproduktiven Problemen gekommen; das bedeutet, dass sowohl Männer als auch Frauen Probleme mit der Fruchtbarkeit hatten. 56 Prozent der Patienten zeigten außerdem ernste Herzleiden und 62 Prozent litten an Schwerhörigkeit.

Ebenfalls auffallend war das Auftreten von neurokognitiven Problemen. In 48 Prozent der Fälle gab es Probleme mit der Gehirnleistung. Seltener kam es zu Krankheiten der Leber (13 Prozent) und zu Osteoporose (zehn Prozent). In nur fünf Prozent der Fälle kam es zu Leiden mit den Nieren.

Diese Ergebnisse zeigen, dass es extrem wichtig ist, dass ehemalige Krebspatienten sehr engmaschig untersucht werden und dies von verschiedenen Fachärzten. So kann man schnell erkennen, wenn sich mit der Zeit Folgeerkrankungen entwickeln.