Zahl der Krebstoten steigt - Steigende Lebenserwartung mitverantwortlich

Ein ungesünderer Lebensstil und Überalterung führen zu mehr Todesfällen durch Krebs

Von Alexander Kirschbaum
5. Februar 2013

Weltweit sterben jährlich 7,6 Millionen Menschen an Krebs, wie die internationale Vereinigung gegen Krebs (UICC) anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar mitteilte. Experten der European School of Oncology in Mailand zufolge werden durch Krebs ausgelöste Todesfälle zukünftig vor allem in ärmeren Ländern deutlich zunehmen.

Verwestlichung und Urbanisierung

Ursache sei ein ungesünderer Lebensstil der Menschen in Entwicklungsländern infolge der "Verwestlichung" und Urbanisierung dieser Gesellschaften. Zudem grassieren in Entwicklungsländern immer noch Krebserkrankungen, die durch Infektionen verursacht werden. Nach Schätzungen der internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) entwickeln nur 27 Prozent aller Länder Pläne, um Krebserkrankungen in den Griff zu bekommen.

Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

An neuen Medikamenten zur Behandlung von Krebserkrankungen fehlt es hingegen nicht, allein die Europäische Kommission hat über 100 Medikamente zur Behandlung von Krebs zugelassen. In Deutschland ist Krebs nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache, 26 Prozent aller Todesfälle hierzulande gingen 2011 auf Krebserkrankungen zurück, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Männer und Frauen sind am häufigsten von Krebserkrankungen der Verdauungsorgane betroffen.

Überalterung der Gesellschaft

Besonders dramatisch angestiegen ist in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der Leberkrebserkrankungen, daran sterben heutzutage Anteilsmäßig 56 Prozent mehr Menschen als noch vor 30 Jahren. Die steigende Lebenserwartung in Deutschland führt dazu, dass immer mehr Menschen im hohen Alter an Krebs sterben. Das Risiko an Krebs zu erkranken, nimmt mit dem Alter zu, die Überalterung der Gesellschaft bedingt daher auch insgesamt mehr Todesfälle durch Krebs.