Krebs in der Familie: Alter bei der Erkrankung ist nicht entscheidend

Von Nicole Freialdenhoven
3. Januar 2013

Bislang ging die Medizin davon aus, dass Krebserkrankungen nur dann häufiger in einer Familie auftreten, wenn die Erkrankung schon früh im Leben begann. Dies widerlegte nun jedoch eine Studie des Schwedischen Familienkrebsregisters, die im Britischen Ärzteblatt veröffentlicht wurde: Auch wenn die Eltern erst im hohen Alter an Krebs erkranken, haben die Kinder ein höheres Risiko, ebenfalls an dieser Krebskrankheit zu leiden.

Im Schwedischen Familienkrebsregister sind alle 12 Millionen Einwohner des Landes registriert, so dass es die größte Datensammlung ihrer Art weltweit ist. Zwar sinkt das Risiko einer Erkrankung für die Nachkommen von Krebspatienten mit deren zunehmendem Alter, doch es ist noch immer höher als für Menschen, deren Eltern nicht an Krebs erkrankten. Tritt bei Eltern zwischen dem 80. und 89. Lebensjahr ein malignes Melanom auf, haben ihre Kinder ein 2,3-fach erhöhtes Risiko, ebenfalls an diesem Krebs zu erkranken.

Bei anderen Krebsarten verhielt es sich ähnlich: So haben Kinder, deren Eltern erst in hohem Alter an Lungenkrebs erkrankten, ein 1,8-fach erhöhtes Risiko. Beim Brustkrebs und Darmkrebs betrug die Rate noch immer 1,6. Allerdings unterscheidet die Studie nicht zwischen genetischen Ursachen und Umwelteinflüssen wie Rauchen oder falscher Ernährung.