Neue Erkenntnis der Krebsforschung - Krebszellen erzeugen bei der Teilung "Mehrlinge"

Von Cornelia Scherpe
10. Juli 2012

Den Krebs in einem Organismus zu besiegen, ist äußerst schwer. Mediziner müssen hart mit den Tumoren kämpfen, da Krebs einen extremen Drang zur Ausbreitung hat. Die bösartigen Zellen vermehren sich in vielen Fällen derart schnell, dass Medikamente kaum mit der Bekämpfung hinterher kommen. Bisher nahm man an, dass diese hohe Vermehrungsrate nur möglich ist, da sich Krebszellen viel schneller teilen können als normale Körperzellen. Doch neusten Erkenntnissen zufolge ist das nur ein Teil ihres "Erfolgsrezeptes".

Krebszellen teilen sich nicht nur schnell, sondern erzeugen bei ihrer Teilung oft "Mehrlinge". Es kommt also nicht nur zur Bildung einer neuen Tumorzelle, sondern es können zwei oder sogar drei bis fünf Tochterzellen entstehen. Diese überraschende Erkenntnis gelang einem Forscherteam aus den USA.

In ihrem Versuch hatten sie Krebszellen nicht wie üblich in großen Schalen kultiviert, sondern in einer Spezial-Kammer. Diese war sehr klein und sollte so simulieren, wie eng es im menschlichen Körper für einen Tumor werden kann. Der Platz ist sehr begrenzt und engt gerade bei der Vermehrung eigentlich stark ein. Es entsteht ein mechanischer Druck und diesem ist jeder Tumor auch im Menschen ausgesetzt. Genau dieser Druck animiert die Krebszellen erst recht.

Die kranken Zellen teilten sich nicht nur schneller als gesunde Körperzellen, sondern wuchsen auch zu größeren Exemplaren heran. Was paradox klingt, macht durchaus Sinn, denn die größeren Zellen können dem Druck besser widerstehen und leben länger. Die neuen großen Zellen vermehren sich ebenfalls, doch sie spalten sich nicht mehr nur in zwei Zellen, sondern erzeugen bis zu fünf neue Tochterzellen.