Die Diagnose Krebs führt oft zum Selbstmord

Von Cornelia Scherpe
17. April 2012

In Schweden haben sich Forscher nun mit dem Thema Krebs in Verbindung mit der Gefahr für einen Selbstmord auseinander gesetzt. Dafür griffen sie auf verfügbare Daten aus den Jahren 1991 bis 2006 zurück und konnten so Informationen von sechs Millionen Betroffenen sichten. Dabei fanden sie eine deutliche Verbindung zwischen der Selbstmordrate und der Diagnose Krebs.

Es zeigte sich, dass besonders in der ersten Woche nach einer offiziellen Diagnose durch den Arzt viele Patienten die Fassung verlieren. So steigt das allgemeine Selbstmordrisiko in diesen sieben Tagen direkt um das 12-Fache an. Auch wenn man das gesamte erste Jahr nach der Diagnose betrachtet, ist die Gefahr noch deutlich über dem Durchschnitt. Insgesamt ist das Risiko dann noch um das 3-Fache erhöht.

Doch nicht nur Selbstmord ist schnell die Folge einer Krebsdiagnose, viele Patienten treiben sich auch durch Panik und Kummer in einen Herztod. Die Sorgen können derart auf Herz und Kreislauf schlagen, dass der Patient auch ohne bewusstes Zutun verstirbt. Auch hier ist das Risiko in den ersten sieben Tagen nach der Diagnose am Größten und zwar um das 6-Fache höher als bei gesunden Menschen. Innerhalb eines Monats sinkt das Risiko, bleibt jedoch noch immer beim 3-Fachen stehen.