Immer mehr Patienten mit Kopf-Hals-Krebs haben auch HPV

Von Cornelia Scherpe
23. März 2012

In den USA ist derzeit ein neuer Trend zu beobachten. Immer mehr Menschen mit Kopf-Hals-Krebs sind zudem an HPV erkrankt. Dies ist eigentlich eine sehr erfreuliche Nachricht, denn diesen Patienten kann man in der Regel deutlich besser helfen. Früher trat der Kopf-Hals-Krebs als einzelne Krankheit auf und war meist auf das Rauchen zurückzuführen.

In den USA hat ein weitflächiges Rauchverbot aber inzwischen dazu geführt, dass das Nikotin immer seltener der Auslöser von Krebs wird. Nun gehen auftretenden Tumoren meist auf eine Infektion mit HPV zurück. Schätzungsweise vier von zehn der Krebsfälle basieren auf einer Ansteckung mit dem HP-Virus. Auch in Deutschland hat dieser Trend dank Rauchverbote inzwischen begonnen. Ein Drittel der Kopf-Hals-Krebs geht bereits auf HPV zurück und jedes Jahr wird es schätzungsweise ein Prozent mehr. Ärzte geben in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass es HPV-Impfungen gibt und man sich durch eine solche vor den damit verbundenen Krebsfällen einfach und risikolos schützen könnte. Dies würde in Zukunft deutlich weniger Fälle von Hals-Krebs bedeuten.

Im Gegensatz zu Tumoren die auf Nikotin oder Alkohol basieren, kann man Patienten aber auch nach dem Krebsausbruch effektiver therapieren. Das zeigt eine Studie mit 120 Freiwilligen. Sie alle litten an Kopf-Hals-Krebs aufgrund von HPV. Jeder Proband konnte durch eine Therapie behandelt werden, während es in einer Vergleichsgruppe, bei der die Tumoren auf das Rauchen zurück gingen, nur bei 60 Prozent der Teilnehmer zu einer Heilung kam.