Minoritäten, weibliche und junge Patienten erhalten oft erst spät eine Krebsdiagnose

Bei diesen Patientengruppen ist eine klare Diagnose häufig erst nach mehreren Anläufen möglich

Von Cornelia Scherpe
28. Februar 2012

Wer an Krebs erkrankt, der erlebt eine persönliche Katastrophe. Eine frühe Diagnose und damit ein schneller Therapiebeginn können jedoch vielen Menschen das Leben retten. Allerdings gibt es einige Menschen, die oft zu spät erfahren, dass sie an Krebs leiden und das trotz frühem Gang zum Arzt. Betroffen davon sind Minoritäten, weibliche und junge Patienten. Doch warum diese?

Erschwerte Krebskonsultationen

Die Krebsdiagnose muss vom Arzt nach einer eingehenden Untersuchung gestellt werden. Oft ist das aber in der Praxis nicht so einfach wie in der Theorie. Gerade nach einer ersten Untersuchung reichen die Anzeichen oft noch nicht für eine klare Zuordnung der Symptome.

Nach zwei Konsulationen kann man davon ausgehen, dass in 77 Prozent aller Fälle eine klare Diagnose möglich ist. In den übrigen 23 Prozent finden sich auffallend oft

  • Frauen,
  • Kinder und junge Erwachsene, sowie
  • Angehörige von Minoritäten

wieder.

Diagnose mit Sprachbarriere

Bei jungen Patienten bis 24 Jahren dauert die Diagnose im Schnitt etwa doppelt so lang, also bis zu vier Konsultationen. Auch bei Frauen benötigen Ärzte für klare Befunde meist länger. Eine Diagnose nach mehreren Arztbesuchen ist hier um 28 Prozent häufiger zu erwarten.

Bei Minoritäten kommt oft erschwerend eine Sprachbarriere hinzu. Sprechen die Betroffenen nicht die Muttersprache des Landes, können sie dem Arzt nicht richtig folgen und beschreibend eventuell wichtige Beschwerden nicht, die der Arzt für seine Diagnose braucht.