Hat das Geschlecht Einfluss auf Krebs? Männer erliegen Tumoren öfter als Frauen

Ursache für geschlechterspezifische Krebserkrankung noch nicht geklärt

Von Cornelia Scherpe
18. Juli 2011

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Krebs offenbar verschieden auf die Geschlechter wirkt. Demnach versterben männliche Erkrankte öfter, als es bei Patientinnen der Fall ist.

Die Studie geht aber davon aus, dass dies nicht auf die Therapien zurückzuführen ist. Hier reagieren beide Geschlechter im Durchschnitt gleich gut. Der Unterschied scheint sich bereits in der Ursache des Krebs zu manifestieren. Männer haben tatsächlich häufiger Krebs.

Zahlen und Fakten

Einige Zahlen aus der Studie: auf eine Frau mit Harnblasenkrebs, kommen 3,36 männliche Fälle, auf Frauen mit Ösophagus sogar 4,08. Auch Lungekrebs trifft 2,31 Mal mehr einen Mann, bei Leberkrebs liegt die Zahl bei 2,23. Am Deutlichsten ist der Unterschied bei Lippenkrebs, hier ist das Verhältnis 1 zu 5,51.

Aber warum ist dies so? Die Studie kann dazu keine Aussage machen, denn bisher sind genaue Risikofaktoren, die bei den Geschlechtern auffallend unterschiedlich sind, nicht bekannt. Ging man früher noch davon aus, dass Männer mehr Alkohol und Nikotin konsumieren, hat sich dieser Unterschied in den letzten Jahrzehnten stark verwischt.

Weitere Studien sollen sich genau auf diese Wissenslücke konzentrieren.