Ursache unklar, Sorgen groß: Immer mehr Jugendliche erkranken an Krebs

Non-Hodgkin-Lymphom und Schilddrüsenkrebs bei Teenagern auf dem Vormarsch

Von Cornelia Scherpe
28. März 2017

Weltweit nehmen die Krebserkrankungen zu. Dieser Trend ist bereits seit einigen Jahren bekannt und wird vor allem auf die steigende Lebenserwartung der Menschen zurückgeführt. Zudem sind die Diagnosemethoden besser geworden, sodass man heute Tumoren findet, die früher im Verborgenen geblieben wären.

Doch eine aktuelle Studie aus den USA sorgt bei vielen Menschen für Bauchschmerzen: Demnach steigt die Zahl der jugendlichen Krebspatienten. Die Ursachen hierfür sind noch völlig unklar.

Deutlichster Anstieg bei Non-Hodgkin-Lymphom und Schilddrüsenkrebs

Die US-Studie war eine Langzeituntersuchung und besah sich die Jahre 1975 bis 2012. Untersucht wurden in jedem Jahrgang die Jugendlichen zwischen 15 Jahren und 19 Jahren.

Die Auswertung der Daten zeigt, dass es von 1975 auf 2012 einen Anstieg der Krebsdiagnosen von 25 Prozent gegeben hat. Das entspricht einer jährlichen Steigerung von 0,62 Prozent bei weiblichen und 0,67 Prozent bei männliche Jugendlichen.

Am deutlichsten war der Anstieg beim Non-Hodgkin-Lymphom. Dieser Krebs in den Lymphknoten nahm um 2,16 Prozent (Jungen) beziehungsweise 1,38 Prozent (Mädchen) zu. Auch Schilddrüsenkrebs ist der Studie zufolge auf dem Vormarsch.

Der Anstieg bei Mädchen beträgt 2,12 Prozent und bei Jungen 1,59 Prozent. Die jungen Frauen erkranken zudem häufiger an Knochenmarksleukämie (1,55 Prozent) und die heranwachsenden Männer an Hodenkrebs (ebenfalls 1,55 Prozent).

Umweltfaktoren als mögliche Auslöser

Zwar ist die Diagnostik in den letzten Jahrzehnten besser geworden, aber den auffallend gleichmäßigen Anstieg der Krebsfälle bei Jugendlichen kann sie allein nicht erklären. Die Forscher vermuten vielmehr Umwelteinflüsse als auslösende Faktoren.

Damit der Trend aufgehalten und im Idealfall umgekehrt werden kann, wollen die Wissenschaftler zeitnah neue Projekte zum Thema auf die Beine stellen. Nur wenn man weiß, welche Umweltveränderungen oder sonstige Faktoren die Krebsrate bei Heranwachsenden nach oben treiben, kann man eingreifen und künftigen Generationen viel Leid ersparen.