Krebs in jungen Jahren: Auch nach der Heilung bleibt das Leben erschwert

Der Krebs und die teilweise aggressive Krebstherapie schwächen auch den Körper von jungen Menschen nachhaltig

Von Cornelia Scherpe
30. Dezember 2015

Eine Studie aus Dänemark hat sich mit der Frage beschäftigt, ob junge Krebspatienten (bis 39 Jahre) auch nach der erfolgreichen Bekämpfung des Tumors im späteren Leben einen schwereren Stand haben. Wie zu befürchten war, zeigte sich im Laufe der Studie recht deutlich, dass selbst nach der Heilung der Weg steiniger als für Menschen ohne zurückliegende Krebserkrankung ist.

Daten von 33.500 Krebspatienten unter 39 Jahren betrachtet

Die Forscher konnten auf Daten bis zum Jahr 1943 zurückgreifen, da in Dänemark ein sehr genaues Krankenregister geführt wird. So betrachtete man die Daten von rund 33.500 Männern und Frauen, die mit unter 39 Jahren bereits ihre erste Krebserkrankung gehabt hatten.

Ihr weiterer Gesundheitsverlauf konnte teilweise für bis zu 70 Lebensjahre nachverfolgt werden. Man verglich den medizinischen Werdegang dieser Gruppe mit einer gesunden Kontrollgruppe und achtete dabei auf eine gleiche Verteilung bei Alter und Geschlecht.

Ehemalige Krebspatienten besitzen erhöhtes Risiko für spätere Krankenhausaufenthalte

Es zeigte sich, dass ehemalige Krebspatienten eine höhere Anfälligkeit für diverse Erkrankungen haben. Sowohl der Krebs als auch die teilweise sehr aggressive Tumortherapie haben den Körper oft nachhaltig geschwächt.

Das Risiko für spätere Krankenhausaufenthalte war insgesamt um 38 Prozent erhöht. Im Detail betrachtet sind es

die zu den Klinikeinweisungen führen.

Insgesamt kam es unter den ehemaligen Krebspatienten zu mehr als 53.000 Krankenhausaufenthalten. Das sind 1,6 Aufenthalte pro Person. In der Gegengruppe kam man nur auf 1,1 pro Person, was einen Gesamtunterschied von 38 Prozent ausmacht.

Negativer Langzeiteffekt des Krebs nimmt langsam ab - Gruppen gleichen sich jedoch an

Die Studie zeigte außerdem, dass die Gefahr für weitere schwere Erkrankungen leicht zurückgeht, je länger der Sieg gegen den Krebs zurückliegt. Der negative Langzeiteffekt des Tumors nimmt also Schritt für Schritt ab und lag Jahrzehnte nach der Krebsdiagnose noch 25 Prozent über der Kontrollgruppe. Da jedoch im Alter allgemein das Krankheitsrisiko steigt, gleichen sich die Gruppen ohnehin an.