Bald neue Therapie zur Verhinderung von Metastasen bei Tumoren?

Wissenswertes zum Einfluss der Blutplättchen bei der Entstehung von Metastasen

Von Nicole Freialdenhoven
23. April 2015

In der Krebsforschung spielt die Entstehung von Metastasen eine wichtige Rolle, da sie bislang noch nicht vollständig ergründet werden konnte.

Forscher des Institutes für Molekularbiologie und der Klinik für Hämatologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen beschäftigten sich in einer vorklinischen Studie nun gezielt mit diesem Problem. Sie beobachteten dabei, dass Blutplättchen eine bislang unterschätzte Rolle bei der Metastasenbildung spielen.

Der Einfluss der Blutplättchen bei der Entstehung von Metastasen

Den im Körper zirkulierenden Tumorzellen gelingt es nicht von selbst, Metastasen zu bilden. Erst wenn sie mit Blutplättchen in den Blutbahnen interagieren, werden diese zur Bildung eines bestimmten Eiweißes angeregt.

Dieses Eiweiß aktiviert wiederum Ceramid-Plattformen auf der Membran der Tumorzellen, in denen sich Eiweißmoleküle einlagern können. So können sich die zirkulierenden Tumorzellen an Endothelzellen in den Innenseiten der Blutgefäße anheften und mit diesen in ein anderes Gewebe auswandern, wo es zur Metastasenbildung kommt.

Auswirkungen auf die Medizinforschung

Die Forscher hoffen nun, dass sich medikamentöse Methoden finden lassen, um entweder dieses Zusammenspiel von Tumorzellen und Blutplättchen oder die Bildung des Eiweißes, das die Membran der Tumorzellen aktiviert, zu verhindern.

Dann könnten in Zukunft neue Wege gegangen werden, um die Bildung von gefährlichen Metastasen im Körper zu verhindern.