Tumore durch fehlerhafte Zellteilung

Sehr oft ist Krebs nur ein unglücklicher Zufall

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2015

Die Krebsforschung wird weltweit mit Hochdruck betrieben. Dabei werden nicht nur neue Medikamente entwickelt, sondern auch die Erkrankungsformen analysiert, damit man Krebs besser verstehen lernt.

Bisher herrscht dabei die Meinung vor, dass die Entstehung von Tumoren auf zwei Faktoren zurückgeht: die genetische Veranlagung und die Lebensweise. Auf der einen Seite entscheidet also eine familiäre Belastung über das Risiko und auf der anderen Seite führt ein ungesunder Lebensstil, zum Beispiel durch:

zu den bösartigen Veränderungen. Eine aktuelle Studie hat jedoch herausgefunden, dass es einen dritten Faktor gibt: den schlichten Zufall.

Insgesamt haben die Forscher 31 verschiedene Gewebearten untersucht und dabei aufgeschlüsselt, wie groß der Einfluss der Gene, der der Lebensweise und der des Zufalls ist. Nur bei neun Formen wurde deutlich, dass äußere Einflüsse entscheidend sind, bei den übrigen 22 Krebsformen spielt der unglückliche Zufall die größere Rolle.

Wie aus Zufall Krebs entsteht

Tatsächlich scheint Krebs also viel häufiger als gedacht aus purem Pech heraus zu entstehen. Diese Krebszellen treten auf, wenn sich bei der Zellteilung diverse Fehler einschleichen. Teilt sich eine Zelle, so kommt es immer einmal wieder zu Mutationen. Die DNS wird dabei fehlerhaft kopiert.

Viele Fehler werden erkannt und die Mängel behoben. Dies gelingt dem Körper jedoch nicht immer und so können sich Fehler potenzieren und damit eine Zelle bösartig entarten lassen. Wie groß dieses Risiko beim ansonsten völlig gesunden Menschen ist, zeigt die aktuelle Statistik.

Gifte nur das kleinere Übel?

Demnach liegt die Gefahr für Zellteilungsfehler in der Lunge bei 6,9 Prozent. Bei Nervengewebe liegt man dagegen nur bei 0,6 Prozent. Interessant ist, dass der Dünndarm bei 0,2 und der Dickdarm bei 4,82 Prozent liegt. Die Gefahr ist also kleiner als in der Lunge, obwohl gerade der Verdauungstrakt mit vielen Giften in Kontakt gerät.