Häufige Todesursache: In Westeuropa hat Krebs die Herz-Kreislauf-Erkrankungen überholt

Von Cornelia Scherpe
22. August 2014

Zunächst ist es eine gute Nachricht: In immer mehr Ländern sinkt die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Westeuropa gewinnen Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Gefäßleiden immer seltener die Oberhand.

Grund ist zum einen die besser werdende Medizin. Risikofaktoren wie

können inzwischen gut reguliert werden. Andere Faktoren haben die Menschen dagegen selbst in der Hand und zeigen Verantwortung. Zu diesen Risiken gehören:

Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden daher in zehn Ländern nun als häufige Todesursache von ihrem Platz verdrängt. Die Kehrseite: Diese Position nehmen nun Krebsleiden ein.

Übrige Welt weiterhin stark von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen

Der Rückgang bezieht sich aber nur auf Länder im westlichen Europa und deckt damit einen großen Unterschied zu den östlicheren Ländern auf. In Russland beispielsweise hat ein 55-Jähriger das gleiche Sterberisiko aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein 75-Jähriger in Frankreich.

Die übrigen neun Länder mit dem geringen Risiko sind zum einen Dänemark, Portugal, Luxemburg und Spanien und zum anderen Israel, Belgien, San Marino, Slowenien und die Niederlande. Besonders heraus sticht dabei Dänemark, da hier auch in der Untergruppe der Frauen die Wende erreicht wurde.

Generell mehr Todesfälle bei Frauen als bei Männern

Entgegen des allgemeinen Empfindens sind es nämlich vor allen Dingen die Frauen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben. In ihrer Gruppe liegt die Sterblichkeit im Schnitt bei 51 Prozent, während sie bei Männern bei 42 Prozent steht.

Betrachtet man Europa in seiner Gesamtheit, so versterben jedes Jahr 2,2 Millionen der Frauen und 1,9 Millionen der Männer an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. 1,8 Millionen der Fälle gehen dabei auf einen Herzinfarkt zurück und eine Million auf einen Schlaganfall. Der Rest entfällt auf andere Leiden der Gefäße.