Krampfadern behandeln - künftig sollen Venen erhalten und nicht mehr zerstört werden

Von Cornelia Scherpe
14. September 2012

Krampfadern an den Beinen sind zum einen unschön, zum anderen aber auch ein echtes Gesundheitsrisiko. Sie sind ein deutliches Zeichen dafür, dass das Gefäßsystem in den Beinen nicht gesund ist. Die betroffene Vene ist ausgeleiert, drückt nach oben und ist daher durch die Haut so deutlich sichtbar. Bisher gibt es keine idealen Methoden, um diese Adern verschwinden zu lassen. Durch Erhitzen und Veröden werden die Betroffenen Gefäße zerstört und sind daher nicht mehr sichtbar. Das ist zwar eine Methode, die der Ästhetik hilft, aber aus gesundheitlicher Sicht wäre es viel nützlicher, wenn die Krampfadern geheilt werden könnten.

Genau mit einer solchen Methode arbeiten Ärzte in Bochum bereit seit einigen Jahren. Die Methode wird "extraluminale Valvuloplastie" oder einfacher "Banding" genannt. Dabei wird die ausgedehnte Vene wieder eingeengt. Sie wird dabei nicht zerstört und kann weiter Blut transportieren, aber durch die Verengung drängt sie nicht mehr nach oben und wird daher auch von Außen nicht mehr als Krampfader sichtbar. Im Grunde funktioniert das Verfahren wie ein im Inneren angelegter Kompressionsstrumpf. Das Verfahren kann aber nur angewandt werden, wenn die Krampfader noch nicht zu weit fortgeschritten ist. In der Praxis empfiehlt man eine OP, bevor die Vene in der Leistengegend einen Durchmesser von 1,2 Zentimeter überschritten hat.

Bisher gibt es allerdings noch keine Langzeitstudien zum Banding. Wie erfolgreich das Verfahren also auf lange Sicht ist, muss die Zeit erst noch zeigen. Dennoch ist die Methode bereits so gut erprobt, dass die gesetzlichen Krankenkassen einen solchen Eingriff bei begründeter Notwendigkeit auch übernehmen.