Studie zum Thema Krampfadern - offenbar sind diese erblich

Von Cornelia Scherpe
14. Juni 2012

Krampfadern sind nicht nur sehr unschön anzusehen, sie bergen auch ein erhebliches gesundheitliches Risiko. Die oberflächlichen Venen - meist am Bein - werden erweitert und erscheinen in einer knotigen Form an der Oberfläche. Der dabei ständig erhöhte Druck in den betroffenen Blutgefäßen kann zu schweren Schäden am Bein führen. Wer erkrankte Elternteile oder betroffene Geschwister hat, dessen Risiko auf Krampfadern ist ebenfalls stark erhöht. Selbst wer bisher keine Symptome zeigt, muss in späteren Jahren damit rechnen.

In einer schwedischen Studie wurden für dieses Ergebnis 40.000 Patientendaten ausgewertet. Alle betroffenen Personen waren wegen Krampfadern in einer Klinik behandelt worden. Der abgedeckte Zeitraum umfasste die Jahre 1965 bis einschließlich 2008. Man fand dabei heraus, dass häufig die Kinder eines Betroffenen später selbst zu den stationären Fällen gehörten. Dabei stieg das Risiko auffällig, wenn nicht nur eines, sondern beide Elternteile betroffen gewesen waren. Dasselbe galt für Menschen, bei denen gleich mehrere Geschwister statt nur eines Bruders oder einer Schwester mit Krampfadern leben musste. Schuld könnte das Gen "FOXC2" sein, das neusten Erkenntnissen zufolge bei Menschen mit Venenleiden oft mutiert ist.

Allerdings zeigte die schwedische Studie auch, dass Eheleute häufig gemeinsam von Krampfadern betroffen sind. Hier kann keine genetische Komponente vorliegen. Sind die Venenprobleme etwa ansteckend? Davon gehen die Forscher nicht aus. Das Risiko für Ehemann oder Ehefrau resultiert wohl vielmehr aus der allgemeinen potentiellen Veranlagung, die dann zum Tragen kommt, wenn man ähnliche (schlechte) Lebensgewohnheiten an den Tag legt, die sich bei der gemeinsamen Zeit entwickelt haben.