Körpergröße ein Risikofaktor für Krampfadern

Auch zahlreiche Gene nehmen Einfluss auf die Entstehung einer Varikosis

Von Cornelia Scherpe
22. Oktober 2018

Der Arzt spricht von der Varikosis, wenn ein Patient sichtbare Krampfadern hat. Ungefähr einer von zehn Erwachsenen leidet unter der Krankheit, die alles andere als nur kosmetisch ist. Meist zeichnen sich die Adern sichtbar an einem oder beiden Beinen ab und zeigen, dass das Gefäßsystem nicht mehr fit ist. Allerdings ist die Varikosis bislang noch nicht erschöpfend erforscht.

Bislang bekannte Risikofaktoren

Bekannt ist aus Beobachtungsstudien, dass vor allem das weibliche Geschlecht ein Risikofaktor ist. Frauen erkranken deutlich häufiger an einer Varikosis, vor allem wenn sie mindestens ein Kind zur Welt gebracht haben. Weitere Risikofaktoren für beide Geschlechter sind zunehmendes Alter, Übergewicht, Rauchen und eine bereits erfahrene Venenthrombose.

Größe als neuer Risikofaktor

Eine aktuelle Auswertung der Biobank UK hat nun einen weiteren, interessanten Risikofaktor ermittelt. Demnach spielt es auch eine Rolle, wie groß ein Mensch ist. Die Personen, die im obersten Viertel der Messskala lagen, hatten eine größere Gefahr als jene im untersten Viertel. Insgesamt war das Risiko für große Menschen um 74 Prozent erhöht. Allerdings kann die Studie nicht sagen, weshalb die Körpergröße diesen Einfluss hat.

Beteiligten Genen auf der Spur

Die Forscher führten zudem eine Genomanalyse von 9.577 Männern und Frauen durch, bei denen Krampfadern in der Krankengeschichte bekannt waren. Ihnen stellte man 327.959 Menschen gegenüber, deren Gene ebenfalls analysiert wurden. Im Vergleich der beiden Gruppen fand man insgesamt 30 Unterschiede, die in naher Zukunft näher betrachtet werden sollen. Darunter waren wie erwartet Gene, die mit der Entwicklung des Gefäßsystems sowie der allgemeinen Gefäßfunktion im Zusammenhang stehen. Bekannt ist zum Beispiel bereits das Gen CASZ1, welches den Blutdruck reguliert.