Studie sieht Zusammenhang zwischen Krampfadern und Thrombosen

Menschen mit Krampfadern haben ein erhöhtes Thromboserisiko

Von Cornelia Scherpe
16. März 2018

Bereits seit längerer Zeit wird in der Medizinwelt darüber diskutiert, ob Menschen mit Krampfadern auch ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und deren Folgen wie Lungenembolie, Schlaganfall und Herzinfarkt haben.

Anders als viele Laien denken, haben beide Krankheitsbilder zunächst nicht direkt etwas miteinander zu tun. Die Varikosis, so der Fachbegriff für Krampfadern, ist zwar bedenklich anzusehen und führt auch zu Schmerzen bei vielen Betroffenen, sie betrifft aber nur die oberen Blutgefäße. Lebensgefährliche Thrombosen hingegen treten in den tiefen Gefäßen auf, weswegen nicht zwingend ein Zusammenhang besteht. Natürlich liegt aber der Gedanke nahe, dass eine Person mit schwachen, oberflächlichen Gefäßen auch zu Gefäßproblemen in der Tiefe neigt.

Höheres Thromboserisiko bei Krampfader-Patienten

Um diesen möglichen Zusammenhang zu überprüfen, führten Forscher in Taiwan eine großangelegte Studie durch. Sie nutzten die Versicherungsdaten von 212.984 Männern und Frauen, die zwischen 2001 und 2013 wegen Krampfadern beim Arzt gewesen waren. Verfolgte man deren Gesundheitsverlauf, erkrankten in den kommenden acht Jahren auffallend viele an einer Thrombose und deren Folgen. Die Forscher nahmen eine gleichgroße Gruppe an Männern und Frauen ohne Krampfadern als Vergleichsgruppe und kamen dabei auf deutlich weniger Thrombosen im gleichen Beobachtungszeitraum. Insgesamt erhöhte sich das Risiko für Thrombembolien bei Krampfader-Patienten um das Fünffache.

Bei Krampfadern regelmäßig zum Check-up beim Arzt

Die Studie kann zwar in ihrer Auswertung nicht alle Faktoren berücksichtigen, die einen Menschen für Thrombosen und deren Folgen anfällig machen, doch die Forschungsergebnisse passen zu einer deutschen Studie, in der bereits vor wenigen Jahren eine klare Risikosteigerung für Krampfader-Patienten aufgezeigt wurde. Damals betrug die Gefahr sogar das Siebenfache. Es ist daher für Menschen mit sichtbaren Krampfadern sinnvoll, regelmäßig Check-ups beim Arzt wahrzunehmen.