Gefährliche Reaktion auf bunte Wände - die Stoffe in der Farbe können Allergien triggern

Von Cornelia Scherpe
7. März 2013

Es gibt viele verschiedene Substanzen, auf die ein Mensch allergisch sein kann. Diese sogenannten Allergene bewirken im Körper heftige Reaktionen und sollten daher so gut es geht vermieden werden. Doch was ist, wenn man gar nicht weiß, wo überall ein Allergen lauert? Studien haben gezeigt, dass Patienten mit einer Kontaktallergie sogar beim bloßen Berühren einer Wand vorsichtig sein müssen.

In diversen Wandfarben werden nämlich Konservierungsstoffe verwendet, die als Trigger der Allergie bereits ausreichen. So gibt es immer wieder Fälle, in denen Menschen in der neuen oder neu renovierten Wohnung Ausschlag an Händen und Armen bekommen. Erst nach langsam Rätselraten stellt sich dann heraus, dass es die Wandfarbe ist, die das bewirkt hat.

Leider kommt keine gute Wandfarbe ganz ohne Konservierungsstoffe aus, denn diese sollen nach dem Auftragen bewirken, dass Pilze es schwerer haben, sich darauf zu entwickeln. Da es aber verschiedene Stoffe gibt, spielt es durchaus eine Rolle, welche Wandfarbe verwendet wird. Häufig wird die Kontaktallergie getriggert, wenn Methylisothiazolinon, kurz MI, in zu hohen Mengen in der Farbe enthalten ist. Auch Methylchloroisothiazolinon, kurz MCI, kann schnell in zu hohen Dosen vorliegen.

Schätzungen von Dermatologen haben ergeben, dass gut neun Prozent ihrer Patienten auf einen der beiden Stoffe reagiert haben. Nach einer umfangreichen Studie wurde ein Richtwert empfohlen und die EU hat diesen übernommen. Seitdem dürfen nicht mehr als 15 Milligramm eines MCI- und MI-Gemisches pro einem Liter Farbe verwendet werden.

Für MI allein oder in Kombination mit anderen Stoffen gibt es allerdings noch keine gesetzliche Grenze und daher wird unter Weglassung von MCI der Richtwert immer wieder überschritten.