Neue Hoffnung für Knochenkrebs-Patienten: Kaum noch Amputationen notwendig

Von Nicole Freialdenhoven
11. Juni 2013

Die größte Hiobsbotschaft für Patienten, die unter Knochenkrebs leiden, war bislang häufig die Amputation der betroffenen Gliedmaßen, die mit dem Verlust eines ganzen Arms oder eines Beines einherging. Mittlerweile ist dies dank des medizinisch-technischen Fortschrittes jedoch bei nur noch einer Minderheit der Betroffenen notwendig, so die neuesten Studienergebnisse, die beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie in Istanbul vorgestellt wurden.

Das größte Problem bei den sogenannten Endoprothesen, den künstlichen Gliedmaßen, geht von Infektionen nach der Implantation aus. Bei insgesamt 2174 untersuchten Patienten, die eine Prothese erhalten hatten, kam es in 534 Fällen anschließend zu Komplikationen. Schuld daran ist häufig der geschwächte Zustand der Patienten nach einer Chemotherapie.

Für Kinder und Jugendliche, deren Knochen sich noch im Wachstum befinden, gibt es spezielle Endoprothesen, die sozusagen mitwachsen: Sie können nach der Implantation mit Hilfe eines Magneten mehrmals äußerlich durch die Haut verlängert werden, ohne dass ein erneuter operativer Eingriff notwendig ist. Erreichen die Jugendlichen ihre volle Größe, erhalten sie meistens eine neue Prothese, die sie durch das Erwachsenenalter begleiten wird.