Bis 2018 soll es dank umfassender Schutzimpfungen weltweit keine Kinderlähmung mehr geben

Von Cornelia Scherpe
16. April 2013

Das Ziel ist klar abgesteckt: in weniger als sechs Jahren soll es auf der Welt keine Kinderlähmung, auch Polio genannt, mehr geben. Bei der Krankheit handelt es sich um eine Infektion, die durch Viren auf den Menschen übertragen wird. Hierzulande gibt es überhaupt keine neuen Infektionen mehr, da die meisten gegen Polio geimpft sind.

Die Impfungen müssen nur circa alle zehn Jahre aufgefrischt werden und dies ist auch für alle Bürger unter und über 18 Jahren kostenlos. In anderen Regionen der Welt sieht es mit der Versorgung der Bevölkerung aber schlicht nicht so gut aus. Immer wieder gibt es Fälle der Kinderlähmung und diese gilt es jetzt in den Griff zu bekommen.

Im vergangenen Jahr wurden auf der ganzen Welt nur noch 223 Polio-Erkrankungen gezählt, wobei die Dunkelziffer noch etwas höher liegen mag. Dennoch sind diese Zahlen so gut, dass die Initiative "Polio Eradication " sich vorgenommen hat, den Virus bis zum Jahr 2018 komplett von der Erde verbannt zu haben. Die Initiative hat sich auch über das "Wie?" viele Gedanken gemacht und einen Plan aufgestellt. Dieser ist sehr detailliert und hat auch die vermutlich entstehenden Kosten mit eingerechnet.

Demnach wird es gut vier Milliarden Euro kosten, den Polio-Erreger auszurotten. Im Plan wird auch gezeigt, dass es im Grunde nur noch drei Länder auf der Erde gibt, in denen der Erreger noch immer sein Unwesen treiben kann. Daher sind umfassende Schutzimpfungen in Nigeria, Afghanistan und Pakistan geplant. In Indien dagegen, wo es noch bis vor zwei Jahren ebenfalls Fälle von Kinderlähmung gab, ist der Erreger offenbar bereits besiegt worden.