Polio noch immer nicht ausgerottet - die Kinderlähmung bleibt in Kriegsgebieten bestehen

Von Cornelia Scherpe
14. März 2012

Polio ist der Fachbegriff für das, was wir umgangssprachlich Kinderlähmung nennen. Diese Krankheit geht auf einen Virus zurück, der im menschlichen Körper Fieber auslöst und die Nervenzellen befällt, die für unsere Motorik zuständig sind. So kann es zu Lähmungen in der Muskulatur kommen, die auch von Dauer sein können. Inzwischen können Eltern ihre Kinder gegen Polio impfen lassen und so einer Infektion vorbeugen.

Dank der modernen Medizin gilt die Kinderlähmung daher auch als beinahe ausgerottet. Leider liegt die Betonung auf "beinahe", denn in Kriegsgebieten gibt es weiterhin viele Fälle der Kinderlähmung. Polio kann dort nicht ausgerottet werden, da viele Kriegsführer und Extremisten die Verbreitung des Impfstoffes unmöglich machen. Besonders radikale islamische Sekten verweigern die Hilfe durch moderne Medizin und lassen ihre Kinder nicht impfen.

Die WHO geht davon aus, dass die Krankheit weiterhin jedes Jahr 250.000 Kinder betreffen wird, solange sie nicht vollständig ausgerottet ist. Besonders Nigeria, Afghanistan und Pakistan gelten als gefährliche Orte, denn dort ist das Virus bisher noch am Aktivsten. Zwar ist Polio zu 99 Prozent ausgerottet, doch solange der Erreger noch Gebiete hat, in denen er wüten kann, solange wird die Zahl der Erkrankten nicht zurückgehen, sondern tendenziell sogar wieder steigen.