Immer mehr Erwachsene leiden an Keuchhusten

Von Melanie Ruch
1. August 2012

Keuchhusten wird zwar allgemein als Kindererkrankung angesehen, doch in Deutschland leiden zunehmend auch Erwachsene an dieser bakteriellen Infektion der Atemwege. Grund dafür ist der mangelnde Impfschutz, wie Mathias Pletz von der Universitätsklinik in Jena erklärt.

Die Schutzimpfung biete einen deutlich kürzeren Schutz vor der Erkrankung als bisher angenommen. Nämlich maximal zehn Jahre. Auch wer einmal an Keuchhusten erkrankt ist, ist nicht vor einer Neuinfektion geschützt. Bei Erwachsenen bleibe die richtige Diagnose jedoch oft aus, da die Symptome des Keuchhustens gerade im Anfangsstadium denen einer Grippe ähneln. Später quält Betroffene meist ein teils monatelanger Reizhusten.

Die bei infizierten Säuglingen gefürchteten Atemstillstände kommen bei betroffenen Erwachsenen jedoch nur selten vor. Problematisch ist, dass die verantwortlichen Bakterien nur im Anfangsstadium direkt nachgewiesen werden können und auch nur dann Antibiotika wirksam sind, erklärt Pletz. Infizierte Erwachsene, bei denen die Krankheit unerkannt bleibt, stellen zudem ein sehr hohes Risiko für Kinder dar.

Erwachsene, die in direktem Kontakt zu Kleinkindern stehen, sollten ihren Impfschutz daher unbedingt auffrischen.