Kopf-Hals-Tumore - Zwei Gene beeinflussen die Prognose entscheidend

Von Cornelia Scherpe
5. August 2014

Zur Gruppe der Kopf-Hals-Karzinome zählt man alle Tumoren, die im Kopf und im Hals auftreten. Zu ihnen zählen also Nasenrachen- und Mundrachenkrebs ebenso wie Tumoren der Mundhöhle, des Kehlkopfes und der Luftröhre. Diese Karzinome werden oft erst erkannt, wenn sie bereits in einem fortgeschrittenem Stadium und entsprechend aggressiv sind.

Mutationen in Gen "p53" und Chromosom 3 sind entscheidend

Die Therapie ist dann sehr schwierig. Die Überlebenszeit ist trotz intensiver Behandlung oft gering. Einen direkten Einfluss auf die individuelle Prognose haben aber nicht nur Lebensgewohnheiten wie Rauchen und Alkoholgenuss, sondern auch zwei Risikogene.

Diese wurden nun in einer US-Studie erkannt und ihr enormer Einfluss auf das Überleben der Krebspatienten nachgewiesen. Unter den 250 Teilnehmern mit Kopf-Hals-Karzinomen befanden sich 202 Teilnehmer, die eine Mutation im Gen "p53" trugen. Im gesunden Zustand ist dieses Gen dafür zuständig, Schäden an der DNS zu reparieren. Kann einer Zelle auf diese Weise nicht mehr geholfen werden, regt das Gen den Zelltod an.

Liegt es jedoch in der gefundenen Mutation vor, kommt es diesen Aufgaben nicht mehr mach. Bösartig mutierte Zellen können demnach weiterhin leben und der Krebs schreitet voran. Bei 179 Probanden fanden die Forscher zudem eine Veränderung im Chromosom 3.

Die genaue Auswirkung ist nicht klar, doch die Konsequenzen der beiden Fehler war in der Therapie gegen die Karzinome deutlich spürbar. Trotz der Behandlung verkürzte sich die Lebenserwartung enorm, wenn ein Patient beide mutierten Gene hatte. Statt einer durchschnittlichen Überlebenszeit von fünf Jahren sank die Zeit auf nur noch 1,9 Jahre.

Das Überleben wurde also mehr als halbiert. Für eine realistische Prognose ist dieses neue Wissen wichtig und die Forscher regen dazu an, die Kopf-Hals-Tumoren entsprechend der Gene neu zu klassifizieren.