Katzenkratzkrankheit - Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Katzenkratzkrankheit wird durch Kratzen einer infizierten Katze übertragen. Bei immungesunden Menschen verläuft die Krankheit harmlos; anderenfalls kommt es zu Rötungen, Schwellungen und geschwollenen Lymphknoten. Die Diagnostik erfolgt in Form einer Blutuntersuchung. In der Regel wird mit einem Antibiotikum behandelt. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Katzenkratzkrankheit.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild

Bei der Katzenkratzkrankheit handelt es sich um eine Erkrankung, die durch Kratzverletzungen einer Katze ausgelöst wird. In den meisten Fällen verläuft die Infektionskrankheit gutartig.

Überträger der Bakterien sind Katzen; sie selbst zeigen aber nur sehr selten Krankheitsanzeichen. Von Katze zu Katze überträgt sich die Erkrankung vermutlich über den Katzenfloh, der ebenso die Erreger der Krankheit in sich trägt.

Ursachen

Wie der Name "Katzenkratzkrankheit" bereits aussagt, erfolgt die Infektion über das Kratzen einer Katze, die mit dem Bakterium Bartonella infiziert ist. Nur selten können diese Bakterien auch durch einen Katzenbiss übertragen werden. Auch wenn der Mensch eine Verletzung auf der Haut hat, kann er sich bei der Katze infizieren, ohne dass diese ihn kratzen oder beißen muss.

Den Katzen merkt man nicht an, ob sie das Bakterium in sich tragen oder nicht. Bei Katzen treten keine Krankheitssymptome auf.

Nicht jede Katze trägt das Bartonella-Bakterium in sich, jedoch sind sehr viele Katzen davon betroffen. Besonders Katzen, die häufig nach draußen dürfen, haben ein erhöhtes Krankheitsrisiko. Die Krankheit kann nur von Katzen auf den Menschen übertragen werden, nicht von Mensch zu Mensch.

Verlauf

Wurde der Mensch von einer infizierten Katze gekratzt, gelangen die Bakterien über die Wunde in den Körper und breiten sich dort bis zu den umliegenden und selten auch weiter entfernteren Lymphknoten aus.

Die ersten Symptome können sich bereits zwei Tage nach dem Kratzen bemerkbar machen, es kann jedoch auch bis zu zehn Tage dauern. Die Patienten bemerken dann die Rötung, die sich jedoch nach einigen Wochen wieder zurückbildet. Nach zwei Wochen werden die Lymphknoten befallen, was wiederum bis zu zwei Monate anhalten kann.

Folgen

In der Regel stellt die Katzenkratzkrankheit keine Bedrohung für den Menschen dar. Befindet sich der Patient jedoch in einem schlechten Allgemeinzustand, kann es zu einer

kommen.

Symptome

Patienten, die von einer infizierten Katze gekratzt wurden, entwickeln nach einigen Tagen an dieser Stelle eine Rötung. Die Stelle entzündet sich.

Innerhalb von zwei Wochen werden die umliegenden Lymphknoten befallen und schwellen an. Die Stelle wird dick und rot und fühlt sich wärmer an als die übrige Haut.

Die geschwollenen Lymphknoten können sowohl schmerzhaft als auch schmerzlos geschwollen sein. Bei einigen Patienten füllen sich die Lymphknoten mit Eiter und brechen auf, was für den Patienten äußerst schmerzhaft ist.

Zusätzlich zu diesem Symptom haben die Patienten oftmals Fieber und Kopfschmerzen. Einige Patienten bemerken auch einen Ausschlag auf der Haut.

Mitunter kann es auch zu

kommen. Patienten mit einem geschwächten Immunsystem leiden unter stark ausgeprägten Symptomen und entwickeln teils auch eine Blutvergiftung. Gesunde Menschen bemerken nur leichte Symptome der Katzenkratzkrankheit.

Die normalen Symptome klingen nach einigen Wochen ab. Tritt jedoch auch eine Vereiterung der Lymphknoten auf, die nicht zwingend Symptom der Katzenkrankheit ist, dauert die vollständige Genesung bis zu zwei Monate.

Diagnose

Der Arzt befragt seinen Patienten nach den genauen Symptomen und erfährt in diesem Zusammenhang, dass der Patient vor einiger Zeit an dieser Stelle von einer Katze gekratzt wurde. Eine sichere Diagnosestellung ist nur aufgrund einer Blutuntersuchung möglich.

Neben den allgemeinen Blutwerten wird hier auch eine spezielle Blutkultur angelegt, in der die auslösenden Bakterien nachgewiesen werden können. Leidet der Patient unter eitrigen Lymphknoten, kann der Arzt auch davon einen Abstrich entnehmen.

Die Krankheitserreger können auch in der Eiterflüssigkeit nachgewiesen werden. Die übrigen Entzündungswerte im Blut sind erhöht, wie zum Beispiel die weißen Blutkörperchen oder auch die Blutsenkungsgeschwindigkeit. Abschließend wird oftmals auch eine Ultraschalluntersuchung der befallenen Lymphknoten gemacht.

Behandlung

Da die Katzenkratzkrankheit durch Bakterien verursacht wird, verordnet der Arzt ein Antibiotikum zur Behandlung. Meist wird das Medikament für einen Monat angewendet. Zusätzlich erhalten die Patienten Medikamente zur Fiebersenkung sowie gegen die Schmerzen.

Hat sich ein gesunder Mensch mit der Katzenkratzkrankheit infiziert und bemerkt nur leichte Symptome, muss nicht zwingend eine Behandlung erfolgen. Die Symptome heilen meist auch ohne Medikamente folgenlos aus.

Patienten, die aufgrund einer anderen Grunderkrankung ein geschwächtes Immunsystem haben und eine Katze als Haustier besitzen, sollten diese Katze regelmäßig von einem Tierarzt untersuchen lassen. Der Tierarzt kann feststellen, ob die Katze das Bakterium Bartonella in sich trägt.

In diesem Fall kann man die Katze mit Antibiotika behandeln und das Bakterium so unschädlich machen. Anderenfalls ist es für immungeschwächte Patienten besser, ihre Katze in fremde Obhut zu geben; zumindest so lange, bis der Patient selbst wieder völlig gesund ist und das Bartonella-Bakterium nicht in dem Maße Schaden anrichten kann, wie dies bei kranken Menschen der Fall ist.

Vorbeugung

Auch wenn die eigene Katze das Bakterium nicht in sich trägt oder entsprechend behandelt wurde, so kann man sich dennoch bei einer fremden Katze infizieren. Besonders kranke Menschen sollten daher fremde Katzen nach Möglichkeit nicht streicheln, um so der Gefahr aus dem Weg zu gehen, dass sie kratzt.

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