Zahngesundheit bei Kindern in Deutschland - Fast die Hälfte hat Karies

Von Nicole Freialdenhoven
23. Juli 2013

Rund 46 Prozent aller Kinder im Grundschulalter weisen in Deutschland Schäden durch Karies am Gebiss auf. Dies ergab die neueste Untersuchung zur Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, die alle fünf Jahre durchgeführt wird.

Die Mediziner kritisierten, dass noch immer zu viele Eltern dem Glauben anhängen, dass Löcher an den Milchzähnen nicht schlimm seien, weil sie ohnehin ausfallen würden. Dabei stellten die von Karies befallenen Zähne Bakterienherde dar, die bei den betroffenen Kindern häufiger zu Infektionskrankheiten führen würden.

Zugleich warnten die Zahnärzte davor, faulige Milchzähne schon früh zu ziehen. So kann es vorkommen, dass die anderen Milchzähne in die entstandene Lücke "wandern" und so verhindern, dass die nachfolgenden Zähne genug Platz zum Wachsen haben. Auch können fehlende Milchzähne zu Problemen beim Sprechen und Schlucken führen oder die Kaufunktion beeinträchtigen.

Letztendlich spielt auch die moderne Besessenheit mit gutem Aussehen eine Rolle: Da schon kleine Kinder nach ihrem Aussehen bewertet würden, kann ein Gesicht mit fehlenden Zähnen zu psychischen Schäden führen.

Nicht nur Karies führt bei kleinen Kindern jedoch zu Lücken: Rund die Hälfte der untersuchten Kinder bis 6 Jahre hatte bereits ein Frontzahntrauma erlitten, bei dem ein oder mehrere Frontzähne durch einen Unfall verloren gingen. Auch hierbei wird nicht nur ästhetischen Gründen ein "Platzhalter" empfohlen, der die Lücke schließt bis die neuen Zähne wachsen.