Computer und Internet: Immer mehr Jugendliche sind süchtig

Bei der Therapie von Computersüchtigen kommt es besonders auf die Struktur des Alltags an

Von Laura Busch
8. Februar 2010

Computer- und Internetsucht wird in Deutschland zu einem immer größeren Problem. Studien zufolge legen etwa drei bis sieben Prozent aller Personen mit Internetzugang bereits ein bedenkliches Verhalten im Bezug auf Länge und Intensität der Nutzung an den Tag. Betroffen sind dabei besonders Jugendliche und junge Erwachsene. Eine Behandlung ist dabei nicht immer unproblematisch, denn "Internetsucht" ist keine anerkannte Diagnose.

Meist liegt bereits eine andere Störung vor

Suchtarzt Christoph Möller weiß, dass Betroffene mit exzessivem Computerkonsum häufig auch andere Probleme haben. Sie seien in der Regel wenig sozial kompetent und weisen auch schon vorher eine schwere Grundstörung auf - seien es Depressionen, Phobien oder Ähnliches.

Im Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover arbeitet Möller in der Therapiestation "Teen Spirit Island". Zwei der zwölf Plätze sind derzeit mit Computersüchtigen belegt. Die Station soll jedoch ausgebaut werden.

Bei der Therapie geht es besonders darum, dem Alltag wieder Struktur zu verleihen. "Man lernt für sich zu sorgen, lernt regelmäßig Mahlzeiten zu essen. Solche grundlegenden Dinge sind schon Therapie", so Möller.