Eine Gebärmuttersenkung via OP beheben: Die Sakrokolpopexie wirkt nicht auf Dauer

Von Cornelia Scherpe
23. Mai 2013

Manche Frauen leiden an einer Krankheit, die der Facharzt "Descensus uteri" nennt. Hinter diesem komplizierten Fachausdruck verbirgt sich eine Absenkung der Gebärmutter.

Diese Gebärmutterabsenkung geht auf eine Schwäche der Bänder zurück. Diese können die Gebärmutter nicht in ihrer korrekten Position halten, sodass sie in das kleine Becken absinkt. Je nach Schweregrad der Erkrankung kann intensive Beckenbodengymnastik helfen, jedoch müssen manche Patientinnen sich auch für eine OP entscheiden.

Dabei führt der Arzt die sogenannte Sakrokolpopexie durch. Bei der Betroffenen wird in diesem Standardverfahren ein Netz gelegt, das den hinteren Scheidenabschluss mit dem Kreuzbein verbindet. Das Netz hilft, die Gebärmutter an der richtigen Stelle zu halten. In der Mehrheit der Fälle verläuft die OP ohne Probleme und die Frauen profitieren von dem Eingriff.

Nun zeigt eine aktuelle Statistik allerdings, dass der Erfolg der Sakrokolpopexie nur anfänglich ist; die Patientinnen aber auf Dauer wieder Rückfälle erleiden, denn das Netz kann seine Funktion nur über einen begrenzten Zeitraum hin erfüllen.

Dies wurde klar, als man 233 Frauen, die den Eingriff bei sich hatten durchführen lassen, nach mehreren Jahren immer wieder zu einem Kontrolltermin bat. Nach zwei Jahren sah der Erfolg des Netzes noch sehr gut aus, denn in 95 Prozent der Fälle war die Gebärmuttersenkung noch immer gut stabilisiert. Mit den Jahren erlitten aber mehr und mehr Patientinnen erneut Probleme. Nach insgesamt sieben Jahren war es bei einem Viertel zu erneuten Absenkungen gekommen.

Allerdings ging es jenen, die neben diesem Eingriff zusätzlich eine OP gegen Inkontinenz bekommen hatten, sogar noch schlechter. Die Versagungsrate lag in dieser Teilgruppe mit 27 Prozent gegenüber 22 Prozent bei jenen, die nur das Standardverfahren bekommen hatten, höher.