Urodynamik hilft bei Belastungsinkontinenz nicht wirklich

Von Cornelia Scherpe
8. Mai 2012

Bei der Urodynamik handelt es sich um eine spezielle Untersuchungsmethode. Die Ärzte nutzen Elektroden und Drucksonden, mit denen sie die Funktion der Blase überprüfen. Diese Messung nützt aber offenbar nicht bei jeder Inkontinenz etwas.

Eine Studie hat nun ergeben, dass die Methodik bei einer Belastungsinkontinenz eher fehl am Platze ist. Diese Sonderform der Inkontinenz tritt dann auf, wenn der oder die Betroffene durch Niesen oder Heben die Kontrolle über die Blase verliert. Der durch die Belastung steigende Bauchinnendruck ist bereits zu groß für sie und es kommt zum ungewollten Abgang des Harn. Die Urodynamik ist zwar die Standardwahl bei einer Kontrolle, doch den Patienten hilft sie in diesem Fall nicht wirklich.

Eine US-Studie mit 630 Frauen zeigte, dass zwei behandelte Gruppen gleich gut auf ihre Therapien ansprachen, egal ob sie vorher mittels Urodynamik untersucht worden waren oder nicht. Wer das Diagnostikverfahren durchlaufen hatte, dessen Therapie schlug in 76,9 Prozent der Fälle an. Wer sich ohne das Verfahren für eine Therapie entschieden hatte, war deswegen aber nicht schlechter dran. Hier konnten sogar 77,2 Prozent der Patientinnen geheilt werden. Das zeigt, dass die Urodynamik nicht wirklich nützlich ist, wenn es um eine Belastungsinkontinenz geht.

Bei der Untersuchung wird ein Katheter in die Blase eingeführt, was von den Patienten auch noch als sehr unangenehm empfunden wird. Zudem kostet die Untersuchung des Gesundheitswesen einiges an Geld. In den USA rechnet man circa 500 Dollar pro Untersuchung. Laut Studie könnte man sich dies in Zukunft sparen.