Inkontinenz beeinflusst Lebensqualität von pflegenden Angehörigen enorm

Von Katharina Cichosch
7. Mai 2012

Die Pflege eines kranken Angehörigen stellt viele Familienmitglieder vor eine echte Herausforderung. Eine Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos sowie des Verbands Eurocarers, die die Interessen privat pflegender Angehöriger vertreten, hat jetzt die einzelnen Belastungsfaktoren näher untersucht. Hierzu wurden rund 600 Betroffene nach ihrer persönlichen Situation befragt und die Ergebnisse unter anderem auf dem internationalen Global Forum on Incontinence in Kopenhagen vorgestellt.

Besonderes Augenmerk legte die Studie dabei auf die Frage, inwieweit Inkontinenz als zusätzlicher Belastungsfaktor wahrgenommen wird. Zu diesem Zweck wurden die Befragten in zwei Vergleichsgruppen aufgeteilt, wovon eine jeweils inkontinente Angehörige pflegt. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Tatsächlich scheint die Pflege inkontinenter Angehöriger die Lebensqualität der betroffenen Familienmitglieder negativ zu beeinflussen. Dabei scheint Inkontinenz für die pflegenden Angehörigen ein Problem mit zahlreichen Facetten: Viele der Befragten wissen nicht, wie sie richtig mit der Situation umgehen sollen - sowohl pragmatisch wie auch auf emotionaler Ebene. Etliche vermissen Informationen und Hilfestellung mit dem Thema.

Als Konsequenz aus der Studie fordern Experten einen transparenteren Umgang mit dem Tabuthema Inkontinenz. Betroffene sollten sich Unterstützung holen und entsprechend auch erhalten. Viele Angehörige wissen beispielsweise nicht, dass sie oft zusätzliche Hilfeleistungen in Anspruch nehmen könnten. Auch die Problembesprechung und Aufgabenverteilung innerhalb der Familie können die Belastung für den einzelnen mindern.