Vitamin D kann viel, aber nicht alles - keine Vorbeugung von Atemwegsinfekten

Von Cornelia Scherpe
18. Oktober 2012

Vitamin D ist ein kleiner Vielkönner. Wessen Körper genügend Reserven hat, der lebt deutlich gesünder. Das Vitamin ist essentiell für den gesunden Stoffwechsel in jeder Zelle und daher führt ein anhaltender Mangel schnell zu diversen Krankheiten. Während man das Herz, die Knochen und den Kreislauf durch Vitamin D fit halten kann, gibt es aber auch Dinge, die sich damit nicht positiv beeinflussen lassen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie aus Neuseeland. Die Forscher wollten nachweisen, ob und welchen Effekt ein hohes Maß Vitamin D im Blut auf die Atemwege hat. Die Frage, ob man dadurch Atemwegsinfekten vorbeugen kann, müssen die Forscher nun mit einem Nein beantworten.

322 Probanden wurden über insgesamt 18 Monate hinweg betreut. Sie bekamen entweder Vitaminpräparate mit 200.000 IU für einen Monat und danach für 17 Monate eine Dosis von 100.000 IU oder die ganze Zeit ein Placebo. Aller vier Wochen mussten die Probanden vorbei kommen und Fragen zur Gesundheit beantworten. Zeigte jemand die Symptome einer Erkältung, so wurde vom Arzt ein Abstrich in der Nase gemacht.

Nach Ablauf des anderthalben Jahres wurde deutlich, dass in beiden Gruppen gleichhäufig Infektionen der Atemwege registriert worden waren. Infekte traten bei denen mit Vitamin-D-Präparat 3,7 mal pro Person auf, in der Placebogruppe 3,8 mal pro Person. Die Dauer einer Erkältung lag in beiden Gruppen im Schnitt bei zwölf Tagen.

Kritiker der Studie weisen allerdings darauf hin, dass die Daten in sich teilweise widersprüchlich sind. Es sind daher weitere Untersuchungen notwendig, um den Wahrheitsgehalt der Ergebnisse zu untermauern.