Dank PCT-Test muss weniger Antibiotika eingesetzt werden

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Handelt es sich nun um eine Bakterien- oder um eine Vireninfektion? Diese Frage stellt sich oft, wenn ein Patient mit einer Infektion der Atemwege zum Arzt kommt. Je nachdem wie diese Frage beantwortet wird, kommen Antibiotika zum Einsatz oder auch nicht.

Bei Viren nützen die Medikamente nichts, daher wäre der Einsatz dann überflüssig und der Patient setzt sich umsonst den potentiellen Nebenwirkungen aus. Oft kann der Arzt aber nicht immer eindeutig bestimmen, ob Viren oder Bakterien die Krankheit auslösten und daher kommt es häufig zu einem Fehleinsatz der Mittel. Dies kann der PCT-Test ändern.

PCT steht für "Akut-Phase-Protein Procalcitonin" und misst den Wert des Proteins Procalcitonin im Körper. Wird dabei ein hoher Wert ermittelt, handelt es sich um eine Infektion mit Bakterien. Haben sie in großer Zahl in den Atemwegen gesiedelt, so steigt der Wert bereits innerhalb von sechs Stunden deutlich an. Sind hingegen Viren die Auslöser der Krankheit, reagiert das Protein kaum darauf und daher steigt auch nicht der gemessene Wert.

Ärzte, die sich in der Praxis auf diesen Test verlassen, können den irrtümlichen Einsatz von Antibiotika fast ausschließen. In Studien wurde ermittelt, dass auf diese Weise der Einsatz der Medikamente um bis zu 70 Prozent gesenkt werden kann.