Mücken als Helfer gegen Malaria - Forscher infizieren die Tiere gezielt mit Bakterien

Eine gezielte Infektion der kleinen Überträger selbst, führt nun zu einem doppelten Schutz

Von Cornelia Scherpe
29. Oktober 2014

Ein Mückenstich ist nicht nur unangenehm, sondern kann gerade in wärmeren Regionen auch der Beginn einer Krankheit sein. Viele Mücken dienen als Überträger für diverse Krankheiten; besonders bekannt sind Malaria und das Dengue-Fieber. Wissenschaftler wollen die Infektionsgefahr für Menschen verkleinern und gehen dafür einen ungewöhnlichen Weg: Sie holen die Mücken selbst ins Boot.

Gezielte Infektion der Mücken

Trägt eine Stechmücke den Erreger in sich, kann man nicht viel machen. Die Forscher versuchen es daher ganz anderes und infizieren die Mücken ihrerseits mit Bakterien. Die kleinen Mikroorganismen siedeln sich im Darm der Tiere an und das führt zu mehreren Effekten gleichzeitig.

Zunächst konnten die Wissenschaftler beobachten, dass nach der Infektion die Mücken und auch deren Larven eine verkürzte Lebenszeit hatten. Je früher sie sterben, desto geringer das Risiko, dass sie zum Überträger einer Krankheit werden. Allerdings bewirkten die Bakterien auch, dass die Mücken zu Lebzeiten deutlich seltener Malaria-Erreger und Erreger des Dengue-Fieber in sich trugen. So kommt also ein doppelter Schutz zum Tragen.

Einbremsung der Ansteckungsgefahr

Doch damit nicht genug: In ihren Experimenten stellten die Forscher außerdem fest, dass die Bakterien auch außerhalb der Mückenkörper einen Einfluss auf die gefährlichen Erreger haben. Sie hemmten die Vermehrung der Plasmodien, die das Dengue-Fieber auslösen. So fiel die Ansteckungsgefahr weg.

Die Wissenschaftler nutzten in ihrer Studie die sogenannten "Csp-P-Bakterien", die zur Familie der Chromobakterien gehören. Wie genau diese Bakterien im Körper der Mücken wirkten und damit die positiven Effekte auslösten, ist noch nicht klar. Man vermutet, dass die Mikroorganismen einen Stoff herstellen, der auf breiter Basis wirkt. Man versucht dem nun näher auf den Grund zu gehen.