MRSA besiegen: Antibiotikum beseitigt Bakterien bereits nach einmalige Anwendung

Von Cornelia Scherpe
12. Juni 2014

Das Kürzel "MRSA" hat in der jüngsten Vergangenheit immer wieder für böse Schlagzeilen gesorgt. Dahinter verbirgt sich ein Bakterium, das eigentlich auf der Haut vieler völlig gesunder Menschen vorkommt.

Vancomycin gegen MRSA

Der "Methicillin-resistente Staphylococcus aureus" wird nur dann zum Problem, wenn er durch die Haut ins Innere eindringt und sich dort ansiedelt. Da MRSA dabei auch noch gegen viele Antibiotika völlig resistent ist, wird die Behandlung schwierig.

Bisher setzen viele Ärzte auf das Antibiotikum "Vancomycin". Dieses Mittel ist zwar sehr effektiv gegen MRSA, doch die Anwendung ist umständlich. Da der Wirkstoff eine enorm kurze Halbwertszeit hat, muss der Patient aller zwölf Stunden eine neue Dosis bekommen und das über circa eine Woche hinweg. Die Betroffenen werden dafür meist im Krankenhaus stationär aufgehoben, doch dabei setzen sie sich dem Risiko der Krankenhauskeime aus.

Oritavancin gegen MRSA

Aus diesen Gründen freuen sich Ärzte und Patienten auf die bedeutend leichtere Behandlung mit "Oritavancin". Auch hier handelt es sich um ein Antibiotikum, gegen das MRSA noch nicht resistent ist. Es greift ebenso wie Vancomycin in den Stoffwechsel der Bakterien ein und hemmt sie so effektiv.

Erste Studien fanden bereits 2008 statt, doch damals verabreichte man das Mittel noch über drei bis sieben Tage hinweg. Erst jetzt hat man erkannt, wie bedeutsam die hohe Halbwertszeit des Antibiotikums ist. Oritavancin baut sich so langsam ab, dass tatsächlich bereits eine einzige Einnahme ausreicht.

In der Studie mit 954 Patienten zeigte sich die hohe Wirksamkeit bei einmaliger Infusion. Die Infektion ging so bei 82,3 Prozent der Erkrankten schnell zurück. Unter der Einnahme von Vancomycin gelang das nur bei 78,9 Prozent der Patienten. Eine komplette Heilung trat in 79,6 Prozent der Fälle (Oritavancin) und in 80 Prozent der Fälle (Vancomycin) auf.