Wenn die Angst vor Krankheiten krank macht

Von Cornelia Scherpe
25. April 2012

Hypochondrie ist die panische Angst davor, ernsthaft krank zu sein. Ironischerweise sind Betroffene wirklich krank, aber eben nicht körperlich, sondern seelisch. Eine Studie hat vor Kurzem analysiert, was genau sich bei Hypochondern im Denken unterscheidet. Jeder Mensch denkt hin und wieder über seine Gesundheit nach und das ist auch gut so. Vorsorgetermine, wie etwa beim Zahnarzt oder Augenarzt, sollten immer eingehalten werden. Auch das Beobachten von Veränderungen am Körper und Sorgen über Schmerzen sind normal. Allerdings ist dieses Verhalten bei Hypochondern ins geradezu Wahnhafte gesteigert.

Diese Menschen analysieren jede kleine Veränderung so genau, dass selbst das Pochen einer Vene sie unruhig werden lässt. Stellen sie körperliche Besonderheiten fest, gehen sie auch stets vom Schlimmsten aus. Eine leichte Rötung bedeutet sofort Krebs, Kopfschmerzen werden zum potentiellen Schlaganfall. Die meisten Betroffenen steigern sich auch in ihre Symptome hinein, indem sie alle verfügbaren Medien benutzen, um ihre Beschwerden zu analysieren. Dabei machen sie sich selbst völlig verrückt.

Psychologen sehen in dieser panischen Angst vor einer Krankheit und dem Glauben, dass es sofort etwas Tödliches sein muss, eine seelische Störung. In der Regel können die Erkrankten sich selbst von der Hypochondrie nicht befreien und benötigen einen Psychologen. Allerdings reagieren die Betroffenen abweisend darauf, wenn Freunde, Familie oder sogar der Hausarzt sie darauf aufmerksam macht, dass körperlich alles in Ordnung ist, jedoch psychische Hilfe angemessen wäre.