Ängste - Diese Krankheit hat mein ganzes Leben verändert

Hallo,

ich leide jetzt schon ca 1 Jahr unter dieser Krankheit. Es ist sehr schwierig damit klar zukommen. Es ging soweit das ich nicht mehr raus gegangen bin und wäre am liebsten nur beim Arzt gewesen. Hatte nur noch Ängste und konnte mich auf nix mehr konzentrieren. Ich bin dann in eine Klinik gekommen und muss echt sagen das hat mir sehr geholfen. Ich leide zwar immer noch unter Ängsten aber es ist viel besser geworden. Zusäzlich gehe ich jetzt noch weiter zu einer Verhaltenstherapeutin. Ich bekomme in letzer Zeit wieder öffter Psychosomatikstörung (wie probleme mit dem Herz, der Atmung usw.) Wichtig ist jedoch sich in so einer Situation sich nicht wieder runter reißen zu lassen. Sich posetive Gedanken zu machen auch wenn es schwer ist. Diese Krankheit hat mein ganzes Leben verändert.

LG

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Hypochondrie SUCKS !!!

Hallo,

ich denke, ich leide auch an Hypochondrie, verstärkt an Cyberchondrie denke ich.
Das macht mich dermaßen fertig und ich bin nicht im Stande einen geregelten Tagesablauf zu haben, ich werde durch diese endlosen Gedanken immer aus der Bahn geworfen. Ich komme mir verrückt vor, nerve meine Mitmenschen und kann einfach nicht mehr mein Leben genießen!
Ich kann mir auch nicht so genau erklären woher das Ganze kommt.
Ich war nie ernsthaft krank und meine Familie auch nicht.
Ich weiß nur, dass mein Vater mal (als er ungefähr in meinem Alter war, 23) an Depressionen gelitten hat.
Des Weiteren befinde ich mich gerade im BA-Studium und empfinde das als sehr stressig, belastend, ich bin mit meinem Leben nicht zufrieden. Ich habe viel zugenommen und bin nicht mehr die, die ich mal war. Früher war ich so lebenslustig und ich war so selbstverliebt. Ich hatte total viele Freunde und Bekannte und war auch in meinem Umfeld sehr beliebt. Es war alles super!
Ich lebe im Moment zwar in einer festen Beziehung und bin auch glücklich mit der Person, aber ich habe große Angst, dass die ganze Hypochondrie alles zerstört!!!
Alles hat vor ca. einem halben Jahr angefangen. Ich erfuhr, dass eine Bekannte (50 Jahre) morgens nicht mehr aufgewacht ist. Sie ist im Schlaf verstorben. Sie hatte einen schlimmen Krebs, einen sehr aggressiven, der selten vorkommt. Von der Diagnose bis zum Tod waren es zwei Jahre.

Das hat mich so erschreckt und aus der Bahn geworfen, ich dachte immer nur, scheiße das kann so schnell vorbei sein und dann auch noch einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen?! Vor Allem kreisten meine Gedanken stets darum, dass ich das meinen Eltern und meinem Freund nicht antun will, diesen Schmerz und Trauer, etc.

Dann hatte ich große Angst, im Schlaf zu sterben. Ich wollte nicht mehr einschlafen und tagsüber ging es mir dann besser, aber wenn es wieder Abend wurde, dachte ich: Das war mein letzer Tag.
Das ging recht lange und ich glaube ich hatte auch sowas wie Panikattacken. Aus den Panikattacken begleitet von Druckgefühl auf der Brust und Herzrasen ergab sich dann die nächste Diagnose --> Herzinfarkt.

Ich googelte stundenlang, ich weinte vor dem PC und hatte immer nur Angst.
Ich fühlte ständig den Puls und kaufte mir sogar ein Blutdruckmessgerät! Dann begann das ständige Messen. Mal ist der Blutdruck 110 zu 70 dann 130 zu 85 dann 120 zu 80, mal auch 140 zu 90. Eigentlich normale Schwankungen, wenn man die psychische Belastung bedenkt.

Aber für mich war das, das Symptom überhaupt!

Dann folgte die nächste Hiobsbotschaft. Ein Freund meiner Bekannten war an einem geplatzen Aneyrisma im Gehirn im jungen Erwachsenenalter verstorben. Die Google-Mania nahm ihren Lauf.
Schon hatte ich Symptome für Schlaganfall, wie Lähmungen oder Sehstörungen.
Ich empfang z.B. das Licht als zu hell und sah Schatten, die vom hellen Licht entstanden waren. ALLES GANZ NORMAL! Aber nein, ich hatte einen Schlaganfall, oder zumindest eine TIA.

Ich hasse mich selbst dafür, wie es ist !!!

Ich hatte Angst zum Arzt deshalb zu gehen, weil es mir peinlich war. Andere Menschen sind wirklich todkrank und ich geh da hin als eigentlich gesunde, zwar übergewichte, aber Nicht-Raucherin, junge Frau hin und erzähl den einen von Dr. Google und meinen Symptomen. Ich habe mich sehr geschämt.

Mein Freund zwang mich dann zumindest zum Hausarzt zu gehen. Ich brach dort in Tränen aus und meine Hausärztin war verständnisvoll und untersuchte meine Lunge und mein Herz mit Stetoskop, alles wunderbar. Sie untersuchte Nervenfunktionen, alles wunderbar.
Dann verschrieb sie mir ein Antidepressivum, damit sich mein Gemütszustand bessert und ich wenigstens wieder schlafen kann.

Dann war für mich klar: DAS kanns doch nicht sein?!?!
Ich möchte kein Medikament nehmen, welches meinen psychischen Zustand beeinflusst. Ich möchte es ohne Medikamente schaffen, aus diesem Teufelskreis rauszukommen.

Dann ging es mir tatsächlich ca. 3 Wochen lang ziemlich gut.

Und jetzt der Rückfall!!!

Bin aus Zufall auf eine Internetseite gestoßen, wo Schicksale von Mädchen beschrieben werden, die die Pille genommen haben und dann Thrombosen, Lungenembolien und so weiter bekommen haben.
Meine Oma hat auch im Alter von 83 Jahren eine Lungenembolie erlitten.
Damals habe ich dieses Ereignis jedoch nicht auf mich projeziert.

Jetzt habe ich Angst auch sowas zu erleiden, da ich ja übergewichtig bin und die Pille nehme, und das bekanntlich zwei Risikofaktoren sind. Früher habe ich auch geraucht, aber das hab ich mir schon lange aus dem Kopf geschlagen. Dann lese ich, dass das doch nur 3 von 100000 Frauen passiert oder etwas mehr. Ja warum sollte ich unter diesen sein?!?!

Bin kurz davor, die Pilleneinnahme abzubrechen und mir was hormonfreies zu suchen. Jedes Zucken in den Beinen oder Armen, jedes kleinste Ziehen oder der kleinste Schmerz (auch wenn er nur 5 Sekunden anhält) zeigt mir---> die Thrombose naht :(

Es ist einfach unmöglich.
Ich sollte eigentlich für Klausuren lernen, stattdessen spamme ich dieses Forum voll.

Es tut mir leid, dieser Text ist sehr lang, aber vlt liest ihn ja Jemand und findet sich darin wieder.

Ich denke es hat mir geholfen, das alles runterzuschreiben.

Alles Gute an Euch !!! Und noch mal sorry für den Roman!

Du bist nicht die einzige, der es so geht ;)
Einer Freundin von mir erging es genauso und ich bekomme ihre Aufs und Abs immer nur am Rande mit. Es ist ein Kampf, aber ihr geht es auch schon viel besser, so wie dir!
Alles gute ;)

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