Schweißdrüsen entfernen lassen - Erfahrungen

Hallo,

ich bin 28 Jahre, schwitze seit 15 Jahren extrem unter den Achseln und habe mich vor ca 5 Jahren einer lokale Schweißdrüsenexzision unterzogen.

Dabei wurden die Achseln ausgeschabt. Es gibt wohl einige neue oder andere Methoden, bei denen die Drüsen abgesaugt werden. Zusätzlich existieren "radikalere" Ansätze, bei denen die das Schwitzen auslösenden Nerven unter den Armen durchtrennt oder verödet werden. Außerdem gibt es noch endosko-pische Methoden, die diese Nerven an der Wirbelsäule stilllegen. Ich bin kein Spezialist auf dem Gebiet. Wohl weiß ich aber, dass viele Betroffene wie ich auf der Suche nach Details von Ärzten im Kreis geschickt wurden. Informieren Sie sich im Vorfeld über Hautkliniken, die auf Hyperhidrose sppezialisiert sind, wenn Sie sich über die OP-Methoden informieren möchten.

Im Vorfeld können Sie prüfen, in wie weit folgende Faktoren sich auf Ihr Schwitzen der Achseln auswirken:

- Schilddrüse untersuchen lassen
- Aluminiumhydrochloridprodukte
- Spezialdeo's auf Kistal-Basis
- Homöopathie
- Sport
- Sauna
- weniger scharf essen
- Salbeiprodukte
- Heiß/Kalt duschen
- Psychotherapie
- weiße Farbe der Kleidung! Farbstoffe reagieren mit Schweiß.

Meine Operationsergebnisse waren sehr ernüchternd. Nach ca. 3 Monaten habe ich unter den Achseln wieder ähnlich stark geschwitzt, wie vor der OP.
Es kommen häßliche Narben hinzu, die an einer Stelle wie den Achseln nie zur Ruhe kommen, sich oft entzünden, usw., sehr unschön. Besonders da ich hohe Erwartungen in die OP gesetzt hatte und viel Geld für Kleidung ausgegeben hatte, um meine neue Freiheit zu genießen.

All diese Ansätze haben meine Hyperhidrose kalt gelassen. Der oft ausbruchartige Schweißfluss wird meist durch leicht erhöhte Außentemperatur oder banale emotionale Reize ausgelöst hört erst nach Stunden wieder auf. Zu den Achseln kommen bei mir noch Hände und Füße.

Was mir sehr hilft, ist Unterwäsche von Laulas. Sie hat eingearbeitete Flüssigkeitssperren unter den Achseln, so dass keine dunklen Flecken auf der Oberbekleidung sichtbar sind. Das "Laulas"-Hemd gibt mir eine enorme Sicherheit und eine neue Trockenheit meiner Oberhemden, so dass ich es nun auch an andere vermittle. Durch dieses neue Gefühl der Trockenheit bin ich entspannter und schwitze automatisch weniger. Denn bei mir löst die Angst vor dem Schwitzen stets vermehrtes Schwitzen aus.

Ich stehe einer Operation bei "Hyperhidrosis axillaris" kritisch gegenüber, da sie im besten Fall das Symptom der Krankheit lindert, nicht aber die Krankheit behandelt.

Natürlich gibt es neben einer Botoxbehandlung auch die Möglichkeit der Schweißdrüsenabsaugung. Dir soltle aber klar sein, dass dies ein chirurgischer Eingriff ist, der nicht mehr rückgängig zu machen ist und natürlich gewisse Risiken birgt. Zudem werden diese Operationen nicht von den Krankenkassen übernommen. Hast du es denn schon mal mit richtigen Antitranspiranten wie z.B. AHC20 sensitive probiert?! Das musst du abends vor dem zubettgehen auftragen und bei richtiger Anwendung schwitzt du mitunter 3 oder mehr Tage lang überhaupt nicht mehr an der entsprechenden Stelle! Das wirkt wirklich super. Probier das doch mal aus, vielleicht hilft es auch bei dir. Wünsche dir alles Gute!!! Gruß, Heinz V.