Hornhautentzündung - Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Hornhautentzündung wird auch als Keratitis bezeichnet. Sie kann vielerlei Ursachen haben; in den meisten Fällen wird sie durch Bakterien verursacht. In einigen Fällen bildet sich durch die Hornhautentzündung eine Erblindung. Eine Hornhautentzündung verursacht verschiedene Beschwerden im Bereich des Auges. Die Diagnose stellt der Augenarzt. Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Behandlungsoptionen einer Hornhautentzündung.

Von Claudia Haut

Hornhautentzündung - Krankheitsbild

Der Augapfel wird von der weißen Lederhaut (Sklera) umhüllt. Vorne geht die Sklera in die lichtdurchlässige Hornhaut über. Die Hornhaut spielt eine wichtige Rolle bei der Lichtbrechung und ist somit maßgeblich am Sehvorgang beteiligt.

Bei der so genannten Keratitis liegt eine Entzündung der Hornhaut vor. Bei unzureichender Therapie kann diese sich zu einem Hornhautgeschwür, dem Ulcus corneae entwickeln.

Ursachen - Wie kommt es zu einer Hornhautentzündung?

Eine Hornhautentzündung kann infektiöse und nicht infektiöse Ursachen haben. Darüber hinaus kommen auch Verletzungen durch Fremdkörper als Ursache infrage. Die Hornhautentzündung kann aber auch infolge einer anderen Grunderkrankung (wie zum Beispiel eine Rheumaerkrankung) auftreten.

Infektiöse Ursachen einer Hornhautentzündung

Zu den infektiösen Ursachen zählt man Infektionen mit Krankheitserregern wie

In 90% der Fälle sind Bakterien für die Hornhautentzündung verantwortlich. Zu den häufigsten bakteriellen Erregern zählen Staphylococcus aureus und Streptokokken.

Eine mögliche Ursache betrifft häufig Kontaktlinsenträger, die ihre Linsen sehr lange tragen. Dadurch kann die Hornhaut angegriffen werden. Das wiederum kann dazu führen, dass sich Bakterien auf der Hornhaut ansiedeln, die die Hornhaut weiter schädigen.

Auch trockene Augen, bei denen nicht ausreichend Tränenflüssigkeit gebildet wird, sind anfällig für Bakterien, die die Hornhaut schädigen können.

Wird die Hornhautentzündung durch Viren verursacht, nennt dies der Mediziner Viruskeratitis. Sie entsteht zum Beispiel im Rahmen einer Herpeserkrankung.

Eine Form der Keratitis, die nur selten auftritt, ist die fungale Keratitis. Ursächlich für die Augenkrankheit ist der Pilz Fusarium, der sowohl in Pflanzen als auch im Erdreich vorkommt. Die Erkrankung tritt vor allem bei Trägern von Kontaktlinsen sowie bei Menschen, die unter einem geschwächten Immunsystem leiden, auf.

Übertragungsweg

Sowohl mit Bakterien als auch mit Pilzen oder Viren kann man sich durch Fremdkörper infizieren, die mit diesen Erregern verunreinigt sind oder auch über verunreinigte Flüssigkeit, die zum Säubern von Kontaktlinsen verwendet werden, in Schwimmbädern vorkommt usw.

Nicht-infektiöse Ursachen einer Hornhautentzündung

Neben diesen infektiösen Ursachen einer Hornhautentzündung können auch Verletzungen die Ursache einer Hornhautentzündung sein. In einigen Fällen liegt auch eine genetische Veranlagung für Hornhautentzündungen vor. Menschen, die lange vor dem Bildschirm des Computers sitzen ohne eine Pause zu machen, können ebenfalls eine Hornhautentzündung bekommen, wenn das Auge austrocknet.

Patienten, die aufgrund einer Erkrankung eine Knochenmarkstransplantation erhalten haben und dieses transplantierte Knochenmark nicht vertragen bzw. abstoßen, bekommen ebenfalls häufig eine Hornhautentzündung. Die Hornhautentzündung ist dann häufig das erste Zeichen für die Ärzte, dass der Körper das transplantierte Knochenmark nicht annimmt.

Patienten, die Kontaktlinsenträger sind, leiden häufiger an einer Hornhautentzündung als die Menschen, die eine Brille verwenden. Zu den weiteren möglichen Ursachen zählen Säuren und Laugen sowie UV-Strahlung oder auch Fremdkörper.

Grunderkrankungen und Medikamente als Ursachen einer Hornhautentzündung

Auch einige Krankheiten können zu einer Hornhautentzündung führen. Dazu zählen Krankheiten wie

Auch einige Medikamente, die im Rahmen der Behandlung schwerer Erkrankungen eingenommen werden, können eine Hornhautentzündung verursachen. Die Medikamente greifen auf das Immunsystem des Menschen ein und hemmen dessen Funktion. Dies hat jedoch oftmals zur Folge, dass sich im Auge eine Hornhautentzündung entwickelt.

Verlauf einer Hornhautentzündung

In etlichen Fällen muss eine Hornhautentzündung nicht behandelt werden und heilt von selbst wieder ab, ohne Folgeschäden zu hinterlassen. In anderen Fällen jedoch können sich Narben auf der Hornhaut bilden, was eine Ablösung der Hornhaut zur Folge hat. Im schlimmsten Fall können die Patienten dadurch blind werden.

Ist der Erreger tiefer eingedrungen, kann es innerhalb weniger Stunden zu einer Geschwürbildung oder sogar einer Hornhautperforation kommen. Typisch für diese schwere Form der Hornhautentzündung ist eine sichtbare Eiteransammlung in der vorderen Augenkammer.

Symptome - Eine Hornhautentzündung erkennen

Patienten mit einer Hornhautentzündung reagieren empfindlich gegen das Licht und bemerken zudem eine Sehverschlechterung. Zusätzlich wird das Auge nur unzureichend durch Tränen befeuchtet.

Neben diesen Symptomen haben die Patienten ein gerötetes Auge, das auch Schmerzen bereitet. Je nach Form der Hornhautentzündung haben die Patienten auch das Gefühl, als hätten sie einen Fremdkörper im Auge.

Auch allgemein fühlen sich die Patienten oft schlapp. Es kommt zu

Wird die Hornhaut nur oberflächlich in Mitleidenschaft gezogen, besteht bei den betroffenen Personen lediglich eine leichte Trübung der Sicht. Bei einer tieferen Entzündung verstärkt sich die Trübung jedoch. Mitunter nehmen die Betroffenen auch einen weißen Fleck wahr. Viele der Symptome bessern sich wieder, wenn sich der Patient schont und das Auge schließt.

Diagnose einer Hornhautentzündung

Die Diagnostik einer Hornhautentzündung erfolgt in der Regel bei einem Augenarzt. Da die Symptome typisch für eine Hornhautentzündung sind, vermutet der Arzt diese Diagnose bereits, wenn der Patient seine Symptome schildert.

Um seinen Diagnosenverdacht zu sichern, untersucht der Augenarzt das betroffene Auge jedoch eingehend. Bei der Augenuntersuchung kann der Arzt feststellen,

  • ob die Hornhaut im Auge getrübt ist,
  • ob sich Bläschen gebildet haben oder
  • ob gar eine Verletzung am Auge vorliegt.

Neben der allgemeinen Augenuntersuchung erfolgt auch eine spezielle Untersuchung zur Messung der Tränenflüssigkeit. Dazu wird dem Patienten auf die Kante des Augenlides ein spezieller Streifen geklebt, der die Tränenflüssigkeit auffängt.

Liegt eine Hornhautentzündung vor, produziert das Auge zu wenig Tränenflüssigkeit. Dies kann mit Hilfe dieser Untersuchung durch den Teststreifen festgestellt werden.

Da eine Hornhautentzündung auch durch Krankheitserreger verursacht werden kann, entnimmt der Arzt noch einen Abstrich, um im Labor unter dem Mikroskop eventuelle Bakterien erkennen zu können. Dies ist für die spätere Behandlung von entscheidender Bedeutung.

Behandlung - Was tun bei einer Hornhautentzündung?

Sind Bakterien die Ursache der Hornhautentzündung, kann der Arzt dies im Rahmen des Augenabstriches unter dem Mikroskop diagnostizieren. Der Patient erhält dann zur Behandlung ein Antibiotikum verordnet.

Pilzinfektionen werden mit Antimykotika, Medikamenten zur Behandlung von Pilzen, therapiert. Wurde die Entzündung durch Viren verursacht, erhält der Patient ein spezielles gegen Viren wirksames Medikament, so genannte Virostatika.

Konnte der Arzt als Ursache der Hornhautentzündung ein trockenes Auge aufgrund zu wenig produzierter Tränenflüssigkeit feststellen, verordnet er spezielle Augentropfen. In einigen Fällen ist auch ein operativer Eingriff notwendig. Dies geschieht immer dann, wenn sich Komplikationen im Krankheitsverlauf ergeben und zum Beispiel die Hornhaut vernarbt.

Der Patient benötigt dann eine Hornhauttransplantation. Im Rahmen der modernen Medizin können heutzutage verschiedene Schichten der Hornhaut oder auch die gesamte Hornhaut von einem Spender transplantiert werden. In einigen Fällen kann auch eine künstlich hergestellte Hornhaut implantiert werden.

Vorbeugung einer Hornhautentzündung

Um eine Hornhautentzündung zu vermeiden, sollten Kontaktlinsenträger ihre Linsen und die entsprechenden Behälter regelmäßig reinigen, um auf diesem Wege keine Keime an die Kontaktlinsen zu bringen. Zusätzlich dürfen die Kontaktlinsen nur so lange getragen werden, wie der Hersteller dies empfiehlt. Außerdem ist es ratsam, sich öfters eine neue Kontaktlinsen-Box zu besorgen - häufig enthält die gekaufte Kontaktlinsenlösung einen frischen Kontaktlinsenbehälter.

Wer beruflich am PC arbeitet, sollte regelmäßige Pausen einlegen und so seine Augen schonen. Einmal verwendete Augentropfen sollten gut verschlossen und nur noch so lange angewendet werden, wie dies der Hersteller empfiehlt. Anderenfalls könnten sich auch hier Keime gebildet haben, die durch die Tropfen in die Augen gelangen und dort zu einer Entzündung führen.

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