Steroidinjektion bei akutem Hörverlust

Von Cornelia Scherpe
23. April 2012

In Japan haben HNO-Ärzte nun getestet, dass eine Steroidinjektion bei akutem Hörverlust helfen kann. Kommt der Patient mit plötzlichen Symptomen zum Arzt, können Steroide direkt durch das Trommelfell hindurch in das Mittelohr gespritzt werden und dies hilft dem Hörvermögen.

In der Studie war mit 276 Menschen gearbeitet worden, die einen Hörverlust erlitten hatten. Sie alle wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen wurden für 14 Tage 14 Mal in eine sogenannte "hyperbare Kammer" gesetzt. Dort atmeten sie für eine Stunde 100-prozentigen Sauerstoff ein. Die andere Gruppe bekam die Steroidinjektion ins Ohr und zwar im Studienzeitraum vier Mal. Beim anschließenden Hörtest zeigte sich, dass in der Gruppe Eins rund 68 Prozent der Probanden ihre Hörleistung auf einen akzeptablen Level erhöhen konnten. In der mit Injektionen behandelten Gruppe waren es direkt 80 Prozent.

Eine negative Seite hatte die zweite Methode jedoch: bei neun Prozent der Patienten wurde durch diese Methode das Trommelfell verletzt. Allerdings relativiert sich diese Zahl wieder, wenn man bedenkt, dass bei sieben Prozent der anderen Gruppe das Trommelfell angestochen werden musste, da sich eine Entzündung mit Eiter gebildet hatte.